Mentales Zirkeltraining

(axt) Spieler sollen nach dem Willen der Fifa nicht mehr ihr Trikot lüften, um T-Shirts mit religiösen Botschaften zu offenbaren. Versuchen wir doch mal, die Logik dieser wichtigen und das Fußballspiel sicher attraktiver machenden Regelung nachzuvollziehen.

Cover SCHALKE UNSER 55
SCHALKE UNSER 55

Religion habe ja schließlich im Fußball nichts zu suchen, genauso wenig wie Politik – Machtspielchen in den Vorständen der Verbände sind jedoch von dieser Regelung ausdrücklich ausgenommen worden.

Wenn Religion nichts im Fußball zu suchen hat, dann fragt man sich natürlich, warum mit Rücksicht auf die – religiös motivierten – Gefühle einer tiefgläubigen Muslima ein Spieler keine nackte Männerbrust zeigen darf. Das ist schließlich eine gelbwürdige Straftat.

Unklar ist, wie in diesem Kontext Senior Blatters Vorschlag von einst zu werten ist, dass die Spielerinnen im Frauenfußball doch eigentlich entschieden körperbetontere Trikots tragen könnten, um das Spiel attraktiver zu gestalten.

Zum Glück hat sich diese Idee nicht durchsetzen können. An dieser Stelle geben wir auf. Das lässt sich ja nicht mal mehr nach dem exzessiven Genuss britischen Rindfleischs nachvollziehen.

Bleibt aber eine andere Frage: Da für viele Schalke immer schon eine Religion ist – müssen unsere Spieler demnächst alle ohne Trikot antreten? Das aber hieße doch, dass alle schon zu Spielbeginn die erste Gelbe kassieren – siehe oben.

Herr Blatter, übernehmen Sie!