Montags live im DSF … gibt’s „Auf Schalke“

(kh) Erst wollte es keiner glauben – „Eine Fernsehsendung nur über Schalke?“. Aber seit gut einem halben Jahr ist es Realität: „Auf Schalke – das VELTINS Bundesligamagazin“ live im DSF, früher donnerstags, seit der Winterpause immer montags nach den Heimspielen. Grund genug für uns, sich einmal „live ins Studio“ zu begeben, um sich die Entstehung einer solchen Sendung anzusehen.

Cover SCHALKE UNSER 18
SCHALKE UNSER 18

Der erste Schock trifft den Schalker TV-Ruhm-Gierigen, wenn er vom Austragungsort des Ganzen erfährt: Mitten in Lüdenscheid, dummerweise nicht im idyllischen Sauerland, sondern im gleichnamigen Vorort von Unna. Aber egal, das Freibier des Hauptsponsors lockt, und so wird der Ekel überwunden und die Studios der WestCom im Stiftszentrum (immerhin eine ehemalige Brauerei, also für Schalker wie geschaffen) in Dortmund-Hörde aufgesucht.

In diesem Zentrum gibt es nicht nur Studios und Büros, sondern im Kellergeschoß auch eine montags nicht genutzte Disco, in der zwei Stunden vor der Sendung das „Warm-Up“ beginnt. Die wenigen Glücklichen, deren Fanclubs Karten für die Sendung ergattern konnten, bekommen einiges geboten: Leckere Suppe, und dazu Veltins ohne Ende, so daß aufgrund der an jenem Abend recht großen Anreise-Entfernung der Fans die Stimmung schon nicht mehr so ganz dem Idealbild „gesittetes TV-Publikum“ entspricht. Einige hatten dem etwas wirren Blick nach eher „das Spiel schon hinter sich“.

Gut 20 Minuten vor Sendebeginn steht dann der letzte große Kraftakt an: Vier Etagen müssen per Treppenhausrondell nach oben überwunden werden, ehe man die Stahltribünen des Studios erreicht. Dort wird man dann von ziemlicher Hitze und ähnlich gemütlichen Sitzbänken wie im Stadion erwartet. Ein „Einheizer“ oder „Klatsch-Aufforderer“ wie bei „ran“ war da nun wirklich nicht erforderlich, die Aufnahmeleiter haben eher Probleme zu verhindern, daß die Sendung in eine 45-minütige Show „Lieder der Nordkurve“ oder „Ohne Veltins wär‘ hier gar nichts los“ umfunktioniert wird.

Die Interviews mit Martin Max und Hubert Neu brachten erwartungsgemäß keine neuen Erkenntnisse, aber die Filmeinspielungen waren ganz nett und die meisten Besucher interessierten sich ohnehin mehr für die Werbepausen, in denen ein Toilettenbesuch möglich war. Nach der Sendung gibt immer noch Gelegenheit, mit den Gästen (total umlagert) und dem Moderator Jo Klüner (weniger umlagert) Fotos zu machen, Autogramme zu holen usw. Danach kann auch noch die Kellerdisco besucht werden, um „auf Schalke“ anzustoßen.

Fazit: Ein wirklich netter Schalke-Abend, eine Sendung, die natürlich keinen Enthüllungs-Journalismus bietet, und ein Studio, das schlicht zu klein ist. Die Wartezeit auf Karten beträgt ein Jahr, also sollte man über eine Verlegung in die Westfalenhalle nachdenken, die würden wir wohl auch noch vollbekommen.