Bier, Bahn und bayrische Beamte

Fürth – Schalke 2:0, 19. Mai 2024

(dd) Zum letzten Mal in dieser Saison gingen die Schalker auf die Reise, diesmal in die „Westvorstadt von Nürnberg“ – allerdings ohne den erkrankten Rolli-Ultra. Bereits in der „Westvorstadt von Gelsenkirchen“, Essen, stiegen etliche Schalker in den ICE. Das war umso verwunderlicher, da der FC Schalke 04 nur  2000 Karten bekommen hatte, aber erfinderisch sind wir immer noch. 

In Nürnberg angekommen, ging es nicht sofort weiter in die Westvorstadt, sondern wir trafen uns mit etlichen Nürnbergern und Schalkern im „ Balkon”, einer Gartenterrasse gegenüber dem Hauptbahnhof, am Eingang zum Nürnberger Handwerkermarkt. Dort gab es etliche fränkische leckere, frisch gezapfte Biere, dazu auch noch günstig. Diese Location kann der Schreiberling euch wärmstens empfehlen, was sich im weiteren Verlauf des Tages bemerkbar machte. Allerdings gibt es dort nichts zu essen. 

Zum Spiel ging es dann mit der U-Bahn ohne Fahrer nach Fürth, wo am Hauptbahnhof auch schon Shuttlebusse auf uns warteten, um uns zum Ronhof zu fahren. Dort angekommen, wankte der „rasende Reporter“ in Richtung Gästeblock, denn die vielen fränkischen Biere forderten ihren Tribut bei mir. Als ich einen Aufkleber an einem völlig zugeklebten Laternenmast anbringen wollte, bekam ich die bayrische Staatsmacht zu spüren, denn vier Beamte kamen forschen Schrittes auf mich zu und forderten mich dutzendfach auf, diesen „WAT ist königsblau“-Aufkleber abzunehmen. 

Im Stadion selbst merkte man nicht nur der Mannschaft, sondern auch den Fans an, dass die Sommerpause und damit das Ende einer verkorksten Saison bevorstand. Außer einer Choreografie der UGE war die Stimmung nicht sonderlich gut. Die Gastgeber aus der Westvorstadt konnte man überhaupt nicht vernehmen. 

Nach dem Spiel wurde noch Asa von der UGE verabschiedet, und ich selbst bin danach wieder mit den Kumpels zu den Bussen gegangen, um wieder zurück nach Nürnberg zu fahren. Bis zur Abfahrt des ICE nach Hause vertrieb man sich die Zeit im und am Hauptbahnhof, um dann kaputt wieder zurück in den Pott zu fahren. 

Fazit: Sportlich war die Saison eine Katastrophe und ich mache mir keine Sorgen um die Spieler, sondern um den Verein und insbesondere um die vielen einfachen Angestellten unseres Vereins. Mit Platz 10 sind wir weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben und deshalb kann ich nicht „Ende gut, alles gut“ schreiben. 

Wir Fans waren dagegen einfach wieder fantastisch, denn wir stellten bei den Heimspielen einen neuen Weltrekord in Sachen Zuschauerschnitt für einen Zweitligisten auf. Auswärts wurden wir wieder Erster in Deutschland, was die meisten Auswärtsfahrer angeht. Die beste Stimmung war für mich in Hannover und das nicht nur wegen der mehr als 15.000 anwesenden Schalker. Durch den Abstieg von Rostock ist nur noch ein Ostclub in der zweiten Liga, Magdeburg. 

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