Vergesst viagogo und vergesst die Lex Magath! Die nächste Mitgliederversammlung auf Schalke wird noch viel mehr Feuer beinhalten als es die letzten schon hatten. Der Mutterverein FC Schalke 04 – vertreten durch Aufsichtsrat und Vorstand – legt es anscheinend auf eine Spaltung der Fan-Szene an.
Wie Ihr sicher alle mitbekommen hat, sind insgesamt 14 Satzungsänderungsanträge eingereicht worden. In dieser Woche vermeldete dann die Homepage des FC Schalke 04, dass sieben davon zugelassen und die restlichen sieben abgelehnt wurden. Gestern gab es nun die Gelegenheit, sich mit den Aufsichtsräten Dr. Buchta und Ingolf Müller dazu auszutauschen und auch die Gründe der Ablehnungen zu erfahren.
Wir möchten hier nicht in allen Details berichten, doch soviel, dass es zu den Anträgen, die von den drei Fan-Organisationen unterstützt wurden, keine juristischen oder formale Gründe gab, die zur Ablehnung führten. Alle Anträge (ggf. mit kleinen Korrekturen) werden weiter aufrecht erhalten.
Der eigentliche Stein des Anstoßes ist und bleibt aber weiterhin der Wahlausschuss, der die Kandidaten zur Aufsichtsratswahl prüft und zulässt. Zu diesem Wahlausschuss gibt es zwei zugelassene Anträge. Ein Antrag sieht die komplette Abschaffung des Gremiums vor, der andere sieht vor, dass sowohl der SFCV als auch der Ehrenratsvorsitzende einen festen Sitz im Wahlausschuss erhalten. Kein Wunder, dass letzterer Antrag von einem SFCV-Vertreter gestellt wurde. Kein Wunder auch, dass dieser vom Aufsichtsrat unterstützt werden wird, denn damit wird die Machtstellung des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie insbesondere die des SFCV weiter zementiert.
Es kommt also am 4. Mai zu einer Kampfabstimmung mit einer Blockbildung wie es sie vorher wohl noch nie gegeben hat: Auf der einen Seite der SFCV. Auf der anderen Seite die drei Fan-Organisationen Supporters Club, Fan-Initiative und Ultras Gelsenkirchen sowie vermutlich auch alle unorganisierten Mitglieder sowie alle Fans und Mitglieder, die den Peters’schen und Tönnies’schen Filz so langsam aber sicher satt sind.
Die Spaltung der Fan-Szene ist damit unausweichlich. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich auf die Seite des SFCV geschlagen. Weil er bequem ist, weil dort eine Krähe der anderen kein Auge aushackt und weil dort alle mit Karten befriedigt werden können. Die Masse der Fans und Mitglieder, für die das Vereinsleben nicht einzig und allein aus der Kartenvergabe besteht, wird diese Politik nicht dulden.
Das wird eine heiße Wettkampfphase vor der JHV. Oder um es aktuell mit Putin zu sagen: Mögen die Spiele beginnen!