Hansa Rostock – Schalke 0:2, 10. Dezember 2023
(kd) Ein letztes Mal Schalke in der Ferne, zumindest für das abgelaufene Jahr 2023, das war die Motivation, nach zwei Stunden dösen auf der Couch, kurz nach eins in der Nacht aufzustehen, da der Wecker klingelte. Man muss aber auch sagen, da ich eher zufällig und glücklich an eine Karte gekommen bin, fiel es mir persönlich da doch ein bisschen leichter, mich für die kommenden 24 Stunden aufzuraffen. Nun ja, der Tag startete früh, um kurz vor 2 sammelte mich mein „Taxi“ ein und es ging in Richtung Gelsenkirchen. Von dort aus ging es mit einem Buskonvoi in Richtung der Hansestadt. Bei schönstem Nieselregen und Temperaturen um den Nullpunkt war man dann doch sehr froh im Bus sitzen zu dürfen und noch ein bisschen Energie auf der Fahrt zu tanken. Die Fahrt selbst verlief unspektakulär und so war man pünktlich gegen 11 Uhr in Rostock am Busbahnhof.
Von dort aus wurden wir dann in Shuttlebussen zum Stadion eskortiert, die Fahrt von etwa zehn Minuten kam einem allerdings verhältnismäßig lang vor, da die Busse mehr als nur überfüllt waren. Am Stadion, im Gästekäfig, angekommen, sammelte ich mich mit meiner Gruppe und wir reihten uns in die Schlangen der Eingangskontrolle ein. Nach einer guten dreiviertel Stunde haben wir die letzten Meter überwunden und standen nun vor drei Ordnern. Auf der anderen Seite standen glaube ich vier. Kein Wunder also, dass es hier so langsam voran ging. An dieser Stelle ein kurzer Funfact: Ein Unglücklicher von uns musste dringend die nächste Örtlichkeit aufsuchen und reihte sich auf der anderen Seite etwa zehn Minuten vor uns ein, da wir noch kurz warten mussten. Er war 20 Minuten nach uns im Stadion. Hier kann sich jeder, der nicht selbst dabei war, ein ungefähres Bild davon machen, wie gut die Einlasskontrollen funktionierten. Endlich im Stadion angekommen, die Treppen hoch und rein in den Gästeblock. Ein für mich interessantes Bild, da ich selbst das erste Mal in Rostock war. Hier werden Gäste wirklich gehasst. Nun gut, Platz gesucht und die Zeit bis zum Anpfiff wurde dann mit ein paar Pöbeleinlagen in Richtung der Südtribüne und anders herum genutzt. Kurz vor eins, jetzt wurd’s heiß und nebelig im Block, das Spiel startete dann mit kurzer Unterbrechung. Schalke kam allerdings nicht gut ins Spiel, Rostock wirkte frischer, weniger nervös. Das Spiel wirkte sehr angespannt, keiner wollte einen Fehler machen. Hansa erspielte sich die ersten Chancen und bei mir erschlich sich ein Gefühl von Rückfall in alte Muster. Bis dato war aber nix passiert.
Wir hatten etwa 23 Minuten gespielt, als ich ein immer wieder helles klackerndes Geräusch wahrnahm. Was dann passiert, haben wir alle gesehen und da gehe ich nicht weiter drauf ein. Diese halbe Stunde Unterbrechung schien unser Trainer allerdings genutzt zu haben, die Jungs noch mal wachzurütteln. Mit Wiederbeginn der Partie ein anderes Bild, Schalke wirkte zunehmend stärker, lag wahrscheinlich auch an der roten Karte nach Videobeweis gegen Rostock. Bis zum „ersten“ Pausenpfiff passierte, bis auf einen Freistoß an die Latte unsererseits, nicht mehr viel.
Nach der Halbzeit ein anderes Bild, unsere Königsblauen übernahmen die Kontrolle, erspielten sich Chancen. Mehrere Großchancen wurden nicht im Kasten untergebracht. Die Nerven waren zunehmend angespannter, auch wenn ich das Gefühl hatte, hier und heute ging was. Dann endlich, die 72. Spielminute, Schalke kam über rechts, der Ball flog in den Sechzehner, Simon Terodde legte ab und Blendi Idrizi haute das Dingen aus der Drehung, flach in die lange Ecke. Das war der K.O.-Schlag für die Hanseaten. Wir spielten es in der Folge sicher runter und erhöhten verdientermaßen in Person von Kenan Karaman, der nach einem schnellen Tempogegenstoß und schönen Pass von Sebastian Polter über links zum 0:2 vollendete. Ekstase im Gästeblock. Auswärtssieg, endlich mal wieder in zwei aufeinander folgenden Spielen gepunktet. Wichtige Punkte gegen die Konkurrenz geholt. Geiles Gefühl! Mein erstes Mal in der Hansestadt wird mir auf jeden Fall in zum Großteil guter Erinnerung bleiben.