(rk) Lange war sie der Begleiter so mancher Auswärtsfahrt: die Bierdose. Doch heute ist nichts mehr so wie es war. Die Bierdose kostet jetzt richtig Geld, Pfandgeld. Und eigentlich sind das sogar die Bierdosentrinker selbst Schuld. Für den treuen biertrinkenden Auswärtsfahrer aber gilt nun: Guter Rat ist teuer.
Für die Schalke-Fans „Lofoten.de“ aus Marl gibt es das erste internationale Auswärtsspiel schon am 21. Februar: Sie fahren nicht in die Amsterdam-Arena oder den Gelredome, sondern in einen grenznahen Supermarkt in Winterswijk. Der Grund: Dosenpfand. „An sich haben wir nichts gegen das Dosenpfand“ betont Dirk Rademacher. „Die Idee ist vom Grundsatz her in Ordnung, nur mit der Umsetzung sind wir nicht zufrieden. Solange es kein vernünftiges Rücknahmesystem für Getränkedosen gibt, müssen wir halt andere Lösungen finden. Selbstverständlich sollten andere Lösungswege auch umweltfreundlich sein. Die Entsorgung in gelben Säcken sollte vorerst reichen.“
Fussballfans sind vom Dosenpfand wohl am heftigsten betroffen. Bei Auswärtsspielen stehen lange Zugfahrten an, auf denen auch die eine oder andere Dose Bier konsumiert wird. „Wenn man wenigstens die Möglichkeit hätte, die Dosen am Ankunftsbahnhof abzugeben“, sagt Frank R., „dann wäre das Problem doch schon fast gelöst!“
Die „Lofoten“ starten ihre Tour nach Holland. Für die Übergangszeit werden jetzt in Holland Vorräte eingekauft. „Die anderen Fans im Zug nach Wolfburg werden Augen machen, wenn Sie das mitbekommen. Jedenfalls lässt sich das schön mit ’nem Fanclub-Ausflug verbinden. Wir werden uns einen schönen Tag machen und uns auf lustige Touren nach Wolfsburg, Berlin, Bremen oder Hamburg einstimmen.“
Pfanddosen können im Augenblick nur dort abgegeben werden, wo sie auch gekauft wurden. Bei Auswärtsfahrten ist das praktisch unmöglich. Hat man nämlich etwa auf einer Fahrt nach Wolfsburg acht 0,5-Liter-Dosen geleert, lassen einen die Ordner garantiert nicht mit diesem „Leergut“ ins Stadion. Preiswerteste Alternative ist im Augenblick wohl die gute, alte Pfandflasche. Sie liegt im Vergleich zu den Dosen im Pfandwert weit darunter und wird auch noch oftmals vor den Stadien von „Pfandjägern“ aufgesammelt.