(rk) Günter Eichberg hatte nun mit Aleksander Ristic und Günter Netzer sein Traum-Duo um sich geschart. Da konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Doch er sollte nicht der Erste sein, der erfahren musste, dass man Erfolg nicht kaufen kann.
„Dadi, dadi, dadidididididi – Attacke!“ Der Baggerführer Marino Fioretti aus Essen, bekannt geworden als nimmermüder „Attacke“-Bläser, wurde zum ersten Profi-Fan der Fußball-Bundesliga. Während des Trainingslagers auf Gran Canaria hatte er einen Zweieinhalb-Jahresvertrag erhalten. Ausgestattet mit Werbe-Mütze und -Trikot sollte der Hobby-Trompeter die Schalker künftig auch zu Auswärtsspielen begleiten. Für „Fio“ erfüllte sich ein Traum, bisher musste er alle Kosten selbst tragen. Rund 7.500 Mark Gage sollte er jährlich erhalten, und die „Dienstreisen“ waren für ihn fortan frei – ein absolutes Novum im deutschen Fußball, das wohl auch nur in der „Ära Eichberg“ möglich war. Übrigens: In der Saison 2003/2004 trainierte „Fio“ die E-Jugend von SV Altenessen 1912.
Die Nerven liegen blank
Auf dem Spielfeld lief es nach der Winterpause gar nicht mehr. Einem 0:1 in Karlsruhe folgten in einem niveauarmen Spiel ein 0:0 gegen Werder Bremen und ein 0:2 bei Hansa Rostock. Die Talfahrt schien bedrohlich zu werden. Gegen seinen alten Club Fortuna Düsseldorf setzte Ristic wieder auf Günter Schlipper, doch Schalkes Offensiv-Abteilung war zu zaghaft – nur ein mageres 0:0 kam dabei heraus. Im Endspurt der Bundesliga ging den Königsblauen anscheinend die Luft aus. Auch gegen die Stuttgarter Kickers verlor man zu Hause mit 1:2. Die Nerven lagen blank. Da misslangen die einfachsten Dribblings, die Bälle rutschten selbst gestandenen Spielern wie Günter Güttler vom Fuß. Zudem patzte Torhüter Jens Lehmann, der mit seinem verunglückten Abschlag den Stuttgartern nach 15 Minuten das 1:0 als verspätetes Ostergeschenk auf dem silbernen Tablett präsentierte.
Und dann der nächste Paukenschlag: Der FC Schalke 04 trennte sich wieder von „Scheitel“ Günter Netzer. Eichberg nannte als Begründung, dass sich die Schalker Vereinsführung entschlossen habe, die „Experimentierphase“ über neue Wege des Managements abzubrechen, weil dieses Modell nicht erfolgreich gewesen sei. „Telefon-Manager“ Netzer hatte also ausgedient.
Gefangen im Netzer
Zoff auf Schalke
Die Idylle trog in der Erbismühle, dem Trainingslager im Taunus. Drei Wochen vor Saisonbeginn sagte Trainer Ristic: „Kremers schleicht wie eine Hyäne herum, er wird die nächste Woche bei Schalke nicht überleben.“ Ristic war unzufrieden mit Kremers über sein mangelndes Engagement. „Ich mache hier alles selbst, besorge die Aber das war lange noch nicht alles: Schalke feuerte kurz drauf auch noch Trainer Ristic. Kurz nach 18 Uhr platzte die Bombe im Schalker Trainingslager in Billerbeck: Abgeschottet von der Außenwelt hatte sich der Vorstand in stundenlangen Verhandlungen im Hotel Weißenburg zu diesem Schritt durchgerungen. Pressesprecher Andreas Steiniger verkündete den einstimmigen Vorstandsbeschluss in einer Kurzmitteilung: „Schalke hat sich von Trainer Ristic getrennt. Es gibt keine weiteren Stellungnahmen.“ Mit sofortiger Wirkung übernahm Assistent Klaus Fischer das Abendtraining und sollte auch am nächsten Samstag in Dresden auf der Bank sitzen. Die langanhaltende sportliche Misere dürfte der Hauptgrund für den Trainer-Rausschmiss gewesen sein, aber der gewiefte Taktiker Ristic wies auch so manche menschliche Schwäche auf. Günter Güttler: „Im menschlichen Bereich gab es mit dem Trainer erhebliche Probleme. Er behandelt Menschen wie Material.“ Als großer Hoffnungsträger kehrte Ex-Kapitän Andreas Müller in den Kader zurück. Auf ausdrücklichen Wunsch von Präsident Eichberg reiste Müller der Mannschaft nach Dresden nach. Plötzlich war seine Kapselverletzung auskuriert.
Und Eichbergs Imperium geriet ins Wanken. Er, der sich allzu gern als der starke Mann von Schalke feiern ließ, musste eingestehen, dass seine zu großen Taten Auserwählten, Ristic und Netzer, ein persönlicher Irrtum waren.
Saisonfinale
Und auch der Trainerwechsel half bei Dynamo Dresden nicht (1:2). Doch Schalke wäre nicht Schalke, wenn man in Krisen nicht zusammenrücken würde. Die Fans hatten schon immer ein besonderes Gespür dafür, und so kamen zum nächsten Heimspiel 51.200 Zuschauer ins Parkstadion, die ein packendes, streckenweise sogar hochklassiges Derby gegen den VfL Bochum mit einem verdienten 2:1-Sieger Schalke 04 sahen. Damit war der Klassenerhalt nur noch theoretisch gefährdet und auch Schatzmeister Rüdiger Höffken hatte frohe Kunde: „Wir haben die Lizenz sowohl für die 1. und 2. Bundesliga sicher.“
Beim 1. FC Köln war Schalke allerdings nur Sparringspartner (0:3). Indes wurde Reiner Calmund als neuer Manager gehandelt. „Ja, es stimmt, Günter Eichberg hat mir ein Angebot gemacht“, wurde der schon damals schwergewichtige Bayer-Manager zitiert. Ist nichts draus geworden, bekanntlich nahm Calmund noch bis zur letzten Saison zwei bis drei Sitze in der „BayArena“ ein. Beim 2:0 über Kaiserslautern vor 61.200 Zuschauern beim Liga-Finale wurde Schalke mit Lob überhäuft. Mit Platz 11 hatte die Mannschaft ihr Saisonziel in letzter Minute doch noch erreicht.
Im nächsten Jahr sollte nicht mehr so gezittert werden. Mithelfen sollten dabei Michael Büskens und Antoine Hey, die von Fortuna Düsseldorf verpflichtet wurden. Thomas Linke vom Zweitligisten Rot-Weiß Erfurt erhielt einen Zweijahresvertrag. Der große Kracher sollte Uwe Scherr werden, der für drei Millionen Mark vom 1. FC Kaiserslautern kam und ausdrücklich von Berti Vogts als kommender Mann in der Nationalelf auf der rechten Seite empfohlen wurde. Aber Schalker wissen nicht nur seit dem: „Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“ Nicht zu vergessen: Toni Schumacher kehrte zurück an den Schalker Markt, diesmal als Torwart-Trainer. Eichberg: „Ich bin glücklich, den Toni überredet zu haben. Mit seiner Erfahrung ist er der beste Mann, den wir bekommen konnten.“
Der graue Wolf
Dass der Schalker Kreisel rotierte, war jedem bekannt. Dass sich das Schalker Trainerkarussell noch schneller drehte, war allen klar, als der neue Trainer für die Saison 1992/93 vorgestellt wurde. Es war kein geringerer als Udo Lattek. Der damals 57 Jahre alte Fußball-Lehrer, mit 14 nationalen und internationalen Titeln erfolgreichster Vereins-Trainer der Welt, war Wunschkandidat von Eichberg. Gegen Klaus Fischers Engagement intervenierte der DFB, da der Ex-Profi keine für die Bundesliga gültige Trainerlizenz vorzeigen konnte. Um sich Ärger mit dem DFB zu ersparen, zog Eichberg die Notbremse – und kam auf seinen Duz-Freund Udo Lattek. Klaus Fischer wurde wieder zu den Schalker Amateuren beordert. „Es gibt im Leben Siege und Niederlagen, das war eine klare Niederlage“, meinte Fischer geknickt und verabschiedete sich erst einmal in den Urlaub.
In Udo Lattek, der in der vorangegangenen Saison als Sportdirektor des 1. FC Köln (man erinnere sich noch an den „blauen Pullover“) entlassen worden war, brannte wieder das Feuer: „Ich will noch etwas bewegen, nachdem man mir in Köln den Stuhl vor die Tür gesetzt hat. Ich bin für einen Beruf am Schreibtisch nicht geeignet. Ich bin wieder heiß und es war schon ein Kindertraum, einmal diesen Verein zu trainieren.“
Eichbergs erneuter Alleingang wurde im Nachhinein auch vom restlichen Vorstand getragen. Erst sah es so aus, als ob Schatzmeister Rüdiger Höffken sich gegen die Verpflichtung Latteks stellen würde: „Nur über meine Leiche“, wurde Höffken zum Thema Lattek zitiert. Doch als sich die Vertragsbedingungen herauskristallisierten, wurde er weich, denn Lattek sollte nach Punkten bezahlt werden. Höffken: „Er könnte der billigste Trainer werden, den Schalke je hatte: Null Punkte, null Mark.“
Zum Auftakt des Trainings kamen dann gleich 2000 Schaulustige, die dem Altmeister über die Schulter schauen wollten. Die Erwartungen für die neue Saison waren enorm hoch. Beim „Tag der offenen Tür“ kamen 15.000 Zuschauer bei sengender Hitze ins Parkstadion und sahen eine 1:3-Niederlage im Test gegen Lazio Rom, das mit Kalle Riedle antrat.
Jetzt geht’s los!
Beim ersten Spiel der Saison musste Latteks Truppe gegen die Wattenscheider Elf antreten – und es war ein verrücktes Spiel. 55.000 Zuschauer sahen drei Tore von Ingo Anderbrügge und trotzdem nahm Trainer Hannes Bongart beide Punkte mit an die Lohrheide. „Wenn man zu Hause vier Tore kassiert, dann kann es in der Abwehr nicht stimmen.“ Mit diesem Satz kennzeichnete Udo Lattek die 3:4-Heimniederlage.
Beim DFB-Pokalspiel in Göttingen zeigte Schalke, dass es noch gewinnen kann (3:1, Tore durch Christensen und zwei Mal Scherr) und machte sich damit Mut für das kommende Derby beim BVB. Im letzten Jahr hatte BVB-Trainer Ottmar Hitzfeld die Angelegenheit noch unterschätzt, sich auf seine Derby-Erfahrungen aus Zürich verlassen und eine 2:5-Schlappe eingehandelt. Doch auch diesmal ging der BVB unter.
2:0 im Westfalenstadion – ein riesiges blau-weißes Fest im „Feindesland“. Beim sensationellen Sieg schoss Günter „Schlippinho“ Schlipper ein Super-Tor, tanzte Libero Reuter aus und machte den Weltmeister zur Lachnummer. Eichberg: „Der Schlippi – der ist entweder Welt- oder Kreisklasse. Diesmal war’s das erste.“ Die 76. Minute: Traumpass von Mihajlovic auf Christensen, der Däne schoss das 2:0 – und Lattek spurtete die Seitenlinie entlang, Christensen sprang ihm in die Arme, Trainer und Torschütze tanzten vor Glück, der erste Sieg in Dortmund seit genau zwanzig Jahren. Der eisgraue Wolf war wieder da! Schon vor dem Derby hatte Lattek gefragt „Warum nicht in Dortmund siegen?“, und hatte so seine Truppe nach der Wattenscheid-Pleite wieder wach gerüttelt.
Mord und Totschlag
Ottmar Hitzfeld empfand seine erste Heimniederlage mit dem BVB „als tiefen Schock“. Doch der eigentliche Schock sollte erst noch kommen. Denn zum ersten Mal hatten die Auseinandersetzungen rivalisierender Fans beim Derby nach dem Spiel zu einem Mord geführt. Die Tat ereignete sich rund zwei Stunden nach dem Abpfiff. Opfer war ein 24 Jahre alter Schalke-Anhänger.
Etwa fünf Minuten nach Abfahrt des Nahverkehrszugs N7141 Richtung Lünen nahm das Drama seinen Lauf. Ein 19jähriger betrat das Abteil, in dem die Schalke-Fans Werner M. und sein Bruder saßen. Der Täter hatte zuvor am Hauptbahnhof einen Schalke-Schal „erbeutet“, den er vor den Augen der beiden Schalker auf den Boden warf und darauf herumtrampelte. Bitten, diese Provokation zu unterlassen, wurden nicht erhört, es kam zu einem Handgemenge, bei dem er ein Messer zog und drohte, seinen Widersacher „abzustechen“. Zeugen aus einem benachbarten Abteil konnten ihn beruhigen, doch als der Zug um 19:05 Uhr in Dortmund-Derne hielt, ging der Täter zu dem Abteil zurück, in dem die Schalker saßen, und zog dort erneut das Messer mit der etwa 15 Zentimeter langen Klinge und rammte es bis zum Griff in den Rücken von Werner M. Der Täter ergriff die Flucht, wurde aber kurz drauf von Beamten des Bundesgrenzschutzes dingfest gemacht. Unterdessen bemühten sich zwei Notärzte um das Leben des Werner M., doch seine inneren Verletzungen waren zu stark. Er verstarb noch am Tatort und hinterließ eine schwangere Frau und ein Kleinkind.
Beide Vereine entschlossen sich spontan, ein Benefizspiel zu Gunsten der Angehörigen auszutragen. Dieses wurde Ende Januar ausgetragen, drei Tage nachdem die Ehefrau von Werner M. ihr zweites Kind entbunden hatte. Eine gemischte Elf aus BVB- und Schalke-Profis trat gegen einen Mix aus Bochum- und Wattenscheid-Spieler für den guten Zweck an (die Bochumer-Auswahl gewann mit 3:2) und sorgte so für einen Reinerlös in Höhe von 25.000 Mark.
Auf dem Boden der Tatsachen
Der Sieg beim BVB zeigte Wirkung: Zum nächsten Heimspiel gegen Gladbach pilgerten mehr als 50.000 Zuschauer ins Parkstadion. Günter Schlipper, der Schiedsrichter Amarell mit „blinde Nuss“ beleidigte und mit der gelb-roten Karte vom Platz verwiesen wurde, trug maßgeblich dazu bei, dass auch das zweite Heimspiel der Saison verloren ging (1:2). Schalke war wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden.
Beim nächsten Spiel bezwang „Not“ (FC Schalke 04) „Elend“ (1. FC Saarbrücken) mit 3:1. Ein unsägliches Gebolze im Ludwigspark. Saarbrückens Trainer Peter Neururer war nach dem Spiel todtraurig: „Mir tut die Niederlage besonders weh“, gestand er. Mit einer Rumpfelf ging es dann gegen Werder Bremen. Der Schock bereits vor Anpfiff: Ingo Anderbrügge und Yves Eigenrauch mussten verletzungsbedingt passen, Premiere dagegen für Thomas Linke und Martin Spanring. Ein mageres 0:0, das die Heimbilanz nicht wirklich schöner aussehen ließ.
„Mit dem Buchwald haben wir gerechnet, mit dem Frontzeck auch, nur mit dem Dubajic nicht“, beschrieb Schalkes Manndecker Thomas Linke die Szene in der 88. Minute im Neckarstadion. Ein sicher geglaubter Punkt wurde den Schalkern noch vom von Christoph Daum trainierten VfB Stuttgart entführt.
Verschnupft musste Schalke Im Pokal in der zweiten Runde bei Rot-Weiß Essen antreten. Ein Derby, das es in sich hatte, aber die Schalker Spieler anscheinend nicht inspirierte. Nach einer miserablen Leistung verloren die Knappen beim Nachbarn mit 2:0. Nach dem Spiel mimte Udo Lattek die beleidigte Leberwurst: Eine Woche lang strafte er seine Schützlinge mit Ignoranz. Von Montag bis Freitag soll er kein einziges Wort mit seinen Spielern gesprochen haben.
Und das, obwohl ganz Schalke trotz des Pokal-Aus in Party-Laune war, denn die Freunde aus Nürnberg hielten beim nächsten Match Einzug. Nach weiteren neunzig torlosen Minuten konnte Udo Lattek nur feststellen: „Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“ Im Duell der beiden Altmeister aber hatten die Schalker Fans ihrer Mannschaft nur noch eines auf den Weg gegeben: „Ihr seid zu blöd“, schallte es von den Tribünen, weil diese nur noch „Armutsfußball“ ablieferten.
Aber es ging noch schlimmer: In Leverkusen ging Schalke mit 1:6 baden. Jens Lehmann musste mit einem Innenband-, Kreuzband- und Meniskusriss plus Kapselsprengung ausgewechselt werden. Für ihn ging Mike Büskens ins Tor, weil bereits zwei Feldspieler ausgewechselt waren. Vier Schüsse kamen noch auf sein Tor, drei waren drin, nur bei einem gab es für ihn etwas zu halten. Bei den nächsten Spielen sollte Holger Gehrke das Tor hüten. Aber trotz der Super-Schlappe war von „Lattek raus“-Rufen keine Spur. Im Gegenteil. Nicht nur die Fans stärkten ihm den Rücken: „Diesen Trainer ziehen uns weder die Mannschaft, noch die Fans oder Medien unter dem Hintern weg – oder der Vorstand tritt geschlossen zurück“, verkündete Präsident Eichberg.
Ein Gläschen zuviel
Auch im fünften Heimspiel blieben die Knappen ohne Sieg – nur ein 2:2 gegen den Karlsruher SC. Aber das blieb nicht die einzige Peinlichkeit. Vielmehr war es Günter Eichberg, der in sichtlich angetrunkenem Zustand vor der Fernsehkamera Schiedsrichter Ziller als „Lusche“ und einzigen Amateur unter 22 Profis bezeichnete. Die Entgleisungen des Präsidenten, der in der Pressekonferenz einen Karlsruher Journalisten nach dessen Frage an den KSC-Trainer Winfried Schäfer mit den Worten attackierte: „Der sollte besser über die Bezirksliga berichten“, endeten kurz vor Mitternacht in einem Disput mit dem Verwaltungsratsmitglied Volker Stuckmann.
Dieser hatte vor der zwei Tage später stattfindenden Jahreshauptversammlung mehrfach Kritik an Eichbergs Amtsführung geäußert. Er hatte die nach seiner Meinung nicht ausreichenden Kontrollmöglichkeiten des Schalker Aufsichtsgremiums in der Marketing-GmbH-Führung bemängelt, deren einziger Gesellschafter Günter Eichberg war. Noch am Sonntag wurden die Unstimmigkeiten zwischen Eichberg und Stuckmann in einem persönlichen Gespräch ausgeräumt.
Eigentlich genügend Zündstoff für die Mitgliederversammlung, die aber am Ende doch harmonisch ablief. Eichberg entschuldigte sich artig für seine Entgleisungen, kündigte die Teilnahme im UEFA-Pokal im Jahre 1994 an, so dass die Führungsgremien bei nur drei Gegenstimmen von den 1.750 anwesenden Mitgliedern eher unspektakulär entlastet wurden. Die Schalker Bilanz vom 1.7.1991 bis zum 30.6.1992 schloss dabei mit einem Bilanzgewinn von 182.304,29 Mark ab, dennoch lasteten immer noch 9,6 Millionen Mark Schulden auf dem Verein.
Die Ruhe vor dem Sturm. Die Strategie von Günter Eichberg und Udo Lattek wollte nicht aufgehen. Amtsmüdigkeit machte sich breit – und schon bald sollte wieder ein neuer Trainer auf der Geschäftsstelle des FC Schalke 04 vorgestellt werden, mit dem es Jahre später ein Wiedersehen geben sollte. Dieses und vieles mehr in der nächsten Ausgabe des SCHALKE UNSER.