Kein Alkohol ist auch keine Lösung

(rk) Hooligans überfallen in den sehr frühen Morgenstunden des letzten Sonntags mehrere Busse mit Schalkern, die zum Spiel nach Berlin fahren wollten. Die Konsequenz, die die Polizei aus diesem Vorfall mit Schwerverletzten zieht: Sie kommt mit einem etwas abseitigen Vorschlag um die Ecke.

Abseits der Fragestellung, ob solche Überfälle irgendeine Art von Sinn versprühen, muss man sich wundern, was denn die Gewerkschaft der Polizei (GdP) getrunken haben mag, um den logischen Schluss zu ziehen, dass ein Alkoholverbot beim Derby gegen derartige Überfälle helfen würde. Kollektivstrafen sind an sich schon fragwürdig, treffen sie doch meist die falschen. Die eigentlichen Übeltäter waren hier Hooligans, mutmaßlich aus dem Umfeld von RWE, 1. FC Köln und BxB. Wenn die nicht komplett wahnsinnig waren, dann werden sie zu solchen handgreiflichen Auseinandersetzungen sicher nicht mit besoffenem Kopp anreisen.

Die Polizei befürchtet nun, dass der Angriff auf die Schalke-Ultras „eine Reaktion nach sich zieht”. Eine Art Vergeltungsakt könnte damit gemeint sein. Und die Ultras werden sich dazu vermutlich erst ins Stadion bewegen, sich da „ordentlich den Helm lackieren” und anschließend irgendwo außerhalb der Arena BxB-Hools auflauern und überfallen. Ganz sicher, liebe Polizei. So wird das passieren.

Ein Alkoholverbot im Stadion führt übrigens erfahrungsgemäß eher dazu, dass Alkohol eben nicht im Stadion, sondern vor dem Eintritt konsumiert wird. Und zwar literweise. Dass dies gewalttätigen Auseinandersetzungen entgegenwirkt, wäre tatsächlich neu. 

Der beste Weg, solche Überfälle in Zukunft zu vermeiden, wäre nebenbei, die echten Täter zu überführen und zu verurteilen. Quasi aus dem Verkehr ziehen. Mit rechtsstaatlichen Mitteln. Es würde dann sogar echt die Richtigen treffen. Prost!