(gk) Am Stichtag 18. Januar 2004 wurde auf der Homepage „100 Schalker Jahre“ daran erinnert, dass vor elf Jahren Helmut Schulte Udo Lattek ablöste. Es war wieder der 18. Januar, dieses Mal 2007, als der sportliche Leiter der Schalker Nachwuchsabteilung Helmut Schulte, bei dem Orkan Kyrill durch einen umstürzenden Baum lebensgefährlich verletzt wurde.
Eher unüblich begann seine Trainerlaufbahn, denn durch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme bekam Helmut Schulte 1984 die Stelle als Jugendtrainer beim FC St. Pauli, wurde dann bald Co-Trainer bei der ersten Mannschaft und von November 1987 bis Februar 1991 deren Trainer. Ein Jahr lang trainierte er dann Dynamo Dresden, um anschließend als Co-Kommentator bei Sat 1 zu landen.
Die Brocken hingeworfen
Auf Schalke regierte zu dieser Zeit Günter Eichberg. Nach der verunglückten Liaison mit Aleksandr Ristic war er auf die skurrile Idee gekommen, „Altmeister“ Udo Lattek zu verpflichten. Klaus Fischer, der nach Ristic die Mannschaft übernommen hatte und voller Vorfreude die Saisonvorbereitung aufnahm, musste zurück ins zweite Glied. Der „erfolgreichste Vereinstrainer der Welt“ (Lattek über Lattek) war zuvor in Köln als Sportlicher Direktor („blauer Pullover“) kläglich gescheitert.
Mit neuen Millionen-Investitionen und undurchsichtigen Finanzierungsmodellen versuchte Präsident Eichberg, den FC Schalke 04 endlich wieder auf internationales Parkett zu bringen. Doch das erwies sich schnell als Fehlkalkulation, auch Lattek brachte die Königsblauen sportlich nicht weiter. Dass seine Verpflichtung ein Flop war, gab Udo Lattek hinterher zu: „Ich war es nicht mehr gewohnt, täglich auf dem Trainingsplatz zu stehen. Es machte keinen Spaß mehr.“
Unter Lattek holten die Königsblauen in der Bundesliga-Hinrunde 92/93 nur 16:18 Punkte. Von einer UEFA-Cup-Teilnahme waren die Schalker somit weit entfernt. Auch im DFB-Pokal blamierte man sich nach Kräften mit dem Aus in der zweiten Runde bei RotWeiß Essen. Es verstärkte sich das Gerücht, dass Lattek seinen bis Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern und die „Brocken hinwerfen“ werde. Im Freundeskreis hatte Lattek zuletzt immer häufiger darauf hingewiesen, dass er sich auf Schalke quasi um jede Kleinigkeit im sportlichen Bereich selbst kümmern müsse. Außerdem habe sein Duz-Freund Günter Eichberg auf Grund eigener Probleme fast nie mehr Zeit für ihn. Derweil machten auch Gerüchte die Runde, der Schuldenberg würde bis zum Saisonende auf 15 Millionen Mark anwachsen.
Die Medienspekulationen um den Schalker Trainerposten hatten am 18. Januar 1993 ein Ende: Helmut Schulte übernahm bei den Königsblauen die sportliche Verantwortung, was bei dem gebürtigen Sauerländer Euphorie hervorrief: „Schalke ist Schalke, einmalig einfach“, schwärmte er. „Die Verrücktheit der Zuschauer, die Möglichkeiten des Vereins, positiv wie negativ. Hier will ich was bewegen.“ Bei seinem Amtsantritt ging Helmut Schulte gleich forsch zur Sache: „Ich habe das alleinige sportliche Sagen. Das Gute an Ratschlägen ist, dass man sie nicht befolgen muss.“ Ein deutlicher Hinweis an etwaige Berater und Funktionäre.
Sparschwein
Ohne einschneidende Sparmaßnahmen war die sportliche Zukunft des FC Schalke 04 stark gefährdet. Unter dem Druck der angespannten Finanzlage und mit Blick auf die im März beim DFB einzureichenden Unterlagen für die neue Lizenz schienen die Verantwortlichen dies begriffen zu haben: Die Trennung von den „Millionären“ Christensen und Mihajlovic war beschlossene Sache. Zudem wurde beschlossen, die Marketing-GmbH zum 30. Juni 2003 aufzulösen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte die GmbH von Eichberg in einen schuldenfreien Zustand versetzt werden. Woher die Millionen kommen sollten, das wusste wohl niemand.
Nun gab es zwar die ersten Tore unter Schultes Regie, aber dennoch nur einen Punkt: zu Hause gegen Saarbrücken lediglich ein 2:2. Und es wurde nicht besser: in Bremen folgte eine 2:0-Niederlage nach katastrophaler erster Halbzeit mit Eigentor durch Hendrik Herzog. Die Lage war ernst, Schalke war bedenklich nah an die Abstiegsränge heran gerutscht. Und so hörte man gleich mehrere Steine vom Herzen des Helmut Schulte fallen, als Ingo Anderbrügge den 1:0-Siegtreffer gegen den VfB Stuttgart erzielte. Negativer Höhepunkt dieses Spiels: Als Mihajlovic nach schwacher Ballannahme Pfiffe von den Rängen erhielt, weil er dem ins Aus rollenden Ball nicht nachsetzte, applaudierte er höhnisch in Richtung der Fans. Es war damit klar, dass „Mihajlovic raus“-Rufe folgten. Trainer Schulte wurde gleich miteinbezogen („Schulte raus“).
Nach dem sensationell klaren 1:4-Sieg beim 1. FC Nürnberg war die Abstiegsgefahr gebannt. Das „Sahnehäubchen“ war das Tor zum 1:4 von Mike Büskens: Sascha Borodjuks Pass in den freien Raum schoss Büskens aus vollem Lauf so hart in den Winkel, dass Köpke nie und nimmer eine Chance gehabt hätte, diesen zu halten. Werner Hansch ließ sich dabei zu seinem Kommentar „ein geiles Tor“ hinreißen.
Das Comeback des Jahres
Auch gegen Leverkusen gewann Schalke mit 2:1, was aber durch die Vorstellung des neuen Managers Rudi Assauer in den Hintergrund rückte. „Wir haben mit Assauer einen Einjahresvertrag vereinbart“, erklärte Eichberg in einer eigens anberaumten Pressekonferenz. Vize Schmitz war weiter gegen diese Entscheidung und sah in der Verpflichtung eine Zerreißprobe für den Verein und hat daher seinen Rücktritt angekündigt, der aber erst zur Jahreshauptversammlung im Herbst erfolgen sollte. Auch die Fans waren nicht gerade angetan von Assauers Verpflichtung. Transparente wie „Wenn Assauer kommt, gehen wir“ waren im Parkstadion zu sehen. So mancher von ihnen dürfte dies in der Folge bereut haben.
Durch die dreifache Siegesserie blühten auf Schalke wieder zarte Träume vom UEFA-Cup-Platz, die aber nach dem Spiel gegen den VfL Bochum schnell ausgeträumt waren. Der sensationell deutliche 0:3-Erfolg der Bochumer auf Schalke ließ die Schalker Fans fluchtartig das Stadion verlassen. Auch gegen den HSV (0:0) und in Uerdingen wurde es nicht besser: eine 4:2-Niederlage, für die sich Helmut Schulte sogar schämte. „Für die erste Halbzeit möchte ich mich bei den Fans in aller Form entschuldigen.“ Das altbekannte „Wir sind Schalker, und ihr nicht“, hallte durch die Grotenburg.
Die Saison war nun praktisch abgehakt; Schulte forderte lediglich Wiedergutmachung für die zuletzt sieglose Durststrecke. Schon vor dem Spiel gegen Kaiserslautern, das deutlich mit 4:0 gewonnen wurde, gab es eine positive Meldung: „Wir werden die Lizenz erhalten“, erklärte Rudi Assauer. Der DFB hatte die „wirtschaftliche Leistungsfähigkeit“ der Schalker für die kommende Saison als gegeben angesehen, er machte jedoch Auflagen. Außerdem brummte der DFB Schalke eine Strafe von 190.000 Mark auf, weil der Club in der Vergangenheit gegen Auflagen verstoßen hatte.
Die Auflagen sahen vor, dass Schalke die Ablösesumme für den zum BVB wechselnden Steffen Freund in Höhe von 3,25 Millionen Mark nicht für Neueinkäufe nutzen durfte. „Die Auflagen zu erfüllen ist schwer, aber wir werden es schaffen“, gab sich Assauer überzeugt, gleichwenn der Satz auch durchblicken ließ, dass der DFB wohl auch noch weitere Bürgschaften forderte. Schalke musste in der kommenden Saison kleinere Brötchen backen, soviel war klar.
Doch die Saison 1992/93 war noch nicht zu Ende. In Frankfurt gewann Schalke (0:3) wie zu Hause gegen Schultes alten Club Dynamo Dresden (2:0). Doch in Köln folgte wieder eine Niederlage (2:1). Alles war nun gespannt auf das spannende Bundesliga-Finale, bei dem Bayern München im Parkstadion im Fernduell mit Werder Bremen anzutreten hatte. Mit dem 3:3 verdarb Schalke vor 70.000 Zuschauern im seit Monaten ausverkauften Stadion dem Münchener Star-Ensemble die Meisterschaftshoffnungen und stand damit Pate beim Titelgewinn von Werder Bremen.
Youri und Jiri
Wegen der DFB-Lizenzauflagen suchte Schalke nun Spieler für kleines Geld. Marinus Bester wurde von Werder Bremen ausgeliehen, zudem bewiesen Helmut Schulte und Rudi Assauer glückliche Händchen bei der Verpflichtung zweier Spieler, die die Spielkultur des FC Schalke 04 noch lange beherrschen sollten: Youri Mulder und Jiri Nemec. Mulder wurde von Helmut Schulte per Video gesichtet und kam für eine Ablösesumme von 1,2 Millionen Mark vom Ehrendivisionär Twente Enschede. Jiri Nemec, damals 21-facher tschechischer Nationalspieler, kam für 800.000 Mark von Sparta Prag.
Schon vor Beginn der Saison hatte Manager Assauer gewarnt: „Das wird eine harte und schwere Saison“. Doch noch niemand ahnte wohl, wie schwierig sie werden sollte. Schon im ersten Spiel verlor Schalke gegen Wattenscheid mit 3:0. Das war wie eine Ohrfeige, doch im nächsten Spiel – dem Spiel der Spiele – gegen den BVB konnte die Mannschaft wieder alles wett machen. Ausgerechnet Youri Mulder war es, der Stefan Klos düpierte und den 1:0-Siegtreffer erzielte. Die Welt schien wieder in Ordnung, die 1,7 Millionen Mark Zuschauereinnahmen bedeuteten Vereinsrekord.
Doch gleich im nächsten Match wieder ein Einbruch. Mit Fußball hatte die 4:1-Niederlage beim Hamburger SV wenig zu tun. Valdas Ivanauskas erledigte die Königsblauen fast im Alleingang. Mit Lugingers Sonntagsschuss (1:0 gegen den VfL Bochum) gelang zumindest der Einzug in die zweite Pokalrunde. Doch in der Liga bot Schalke nur magere Fußballkost: 1:2-Heimniederlage gegen Köln, in Gladbach 3:2 verloren, zu Hause gegen Frankfurt 1:3, vor gerade mal noch 24.300 Zuschauern. Das war Minusrekord seit Wiederaufstieg.
Schalke hatte zudem enormes Verletzungspech. Als dann auch noch Peter Sendscheid lange Zeit ausfiel, folgte ein Überraschungscoup: Dieter Eckstein, Stürmer des 1. FC Nürnberg, sollte ab sofort den Kader verstärken. Der Transfer sorgte beim Schlusslicht Nürnberg für Ärger, auch der Stürmer selbst zeigte sich empört über die Nacht- und Nebelaktion von Präsident Gerhard Noack. Von seinem Wechsel hatte Eckstein aus der Presse erfahren, er wusste nicht einmal davon, dass er zum Kauf angeboten wurde. Eckstein stimmte dennoch der Auflösung seines bis 1995 laufenden Vertrages zu und unterschrieb für denselben Zeitraum bei Schalke. „Obwohl es mir leid tut um die Mannschaft und die tollen Fans, hatte ich keine andere Möglichkeit“, begründete er seinen Schritt.
In der zweiten Pokalrunde kam es zum Knaller: Schalke erwartete Bayern München. In der regulären Spielzeit fehlen den Schalkern ganze vier Minuten zum großen Wurf. Dann unterlief Jens Lehmann eine Flanke von Bayerns Ziege, die Kreuzer zum nicht mehr erwarteten Ausgleich einköpfte. Die Verlängerung, die zunächst nur dahinplätscherte, wurde am Ende dramatisch. Nach einer tollen Kombination über Borodjuk und Mulder brachte letzterer seine Elf erneut in Führung (114. Minute) – Bayern lag am Boden. Doch postwendend erfolgte der Ausgleich. Eine Minute vor dem Abpfiff setzte Ziege sich mit einem Pressball durch und ließ die Bayern als äußerst glückliche Sieger vom Platz gehen. Helmut Schulte war zum Weinen zumute. „Gegen Bayern kann man verlieren, aber gegen Nürnberg muss man gewinnen“, hatte Präsident Eichberg schon den nächsten Gegner im Kopf. Doch auch das misslang (1:2). Schalke war nun tief im Keller, Tabellenletzter, und es brach die große Ratlosigkeit aus. 1:11-Punkte in Folge, die dritte Heimniederlage hintereinander – das sprach Bände. Bekannt war, dass aus den vorhandenen Spielern scheinbar kein Trainer der Welt eine konstante Mannschaft formen konnte. Neururer war zu kumpelhaft, Ristic zu autoritär, Lattek hatte seinen Zenit überschritten.
Auf die harte Tour
Helmut Schulte versuchte es nun auf die harte Tour und suspendierte vor dem Spiel in Karlsruhe (0:0) Kapitän Günter Güttler, der angeblich Interna ausgeplaudert haben sollte. Michael Prus wurde als Übergangslibero eingesetzt und machte seine Sache gut. Doch die Spieler und der Mannschaftsrat sprachen sich für die Rückkehr von Güttler aus und forderte seinen „Freispruch“. In der Woche drauf durfte er wieder mittrainieren. Im Kampf gegen die „rote Laterne“ empfing Schalke den punktgleichen SC Freiburg, und nach der 1:3-Schlappe herrschte absolute Ratlosigkeit und Alarmstufe Rot. Konzeptionslos, ohne Selbstvertrauen und vor allem ohne die nötige kämpferische Leistung traten die Schalker an.
„Ich schließe gar nichts mehr aus“, ließ Eichberg verlautbaren und nährte damit weitere Spekulationen um einen erneuten Trainer-Rausschmiss und seinen eigenen Rücktritt. Wie aber sollte es weiter gehen? Rudi Assauer wusch seinen Spielern den Kopf. Dem Donnergrollen folgte der Rausschmiss von Helmut Schulte. Eine Überraschung war dies freilich nicht, hatte Schulte doch schon lange im Kreuzfeuer der Kritik gestanden. Neuer Chef-Trainer wurde Jörg Berger, der beim 1. FC Köln entlassen worden war. Wieder bewies Rudi Assauer ein glückliches Händchen, wie sich noch zeigen sollte. Jörg Berger erhielt einen Vertrag bis zum 30.6.1994 – so lange war eigentlich auch Schulte an den Verein gebunden.
Neue Herausforderungen
Während Jörg Berger als „Feuerwehrmann“ die Knappen vor dem Abstieg rettete, entdeckte Schulte ein neues Aufgabenfeld: Er wurde Manager, erst beim VfB Lübeck, dann bei St. Pauli. 1998 schließlich kehrte er ins Ruhrgebiet zurück. Rudi Assauer installierte ihn als Sportlichen Leiter der Nachwuchsabteilung. Hier bildete er gemeinsam mit Bodo Menze als Organisatorischem Leiter eine „Doppelspitze“ in der Nachwuchsförderung. Die Früchte ihrer Arbeit können sich sehen lassen: Deutscher Meister der A-Junioren 2006 und B-Junioren 2002, Deutscher Pokalsieger der A-Junioren 2002 und 2005. Schalkes „Unterbau“ führte darüber hinaus gerade in den letzten Jahren eine Vielzahl von Spielern dem Profikader zu, darunter etwa Manuel Neuer, Benni Höwedes, Christian Pander, Mesut Özil, Mike Hanke, Sebastian Boenisch, Filip Trojan, Michael Delura, Fabian Lamotte, Christofer Heimeroth und Thomas Kläsener.
Am 18. Januar 2007, zurück von einer DFB-Tagung in Frankfurt/Main, war Helmut Schulte mit dem Auto vom Essener Hauptbahnhof auf dem Weg nach Hause, als er durch einen vom Orkan Kyrill entwurzelten Baum fast erschlagen wurde. „Der Hauptstamm hatte eine Gabel mit zwei kräftigen Ästen. Einer bretterte auf meine Motorhaube, der andere auf meinen Rücksitz. Dazwischen war ich und auf mir das Dach“. Er weiß das nur aus den Erzählungen der Feuerwehrmänner, die ihn mit Kettensägen aus seinem Autowrack befreiten. Der zweite Halswirbel war gebrochen, das Rückenmark aber unbeschädigt. Zwölf Wochen musste Schulte einen Halo-Fixateur, der vierfach in den Schädelknochen gebohrt wurde, tragen.
„Mehr Glück als Verstand“ habe er gehabt „Mir ist damals der Himmel auf den Kopf gefallen, ich wurde regelrecht aus dem Leben gebrettert“, erinnert sich Schulte, der sich nach künstlichem Koma mehreren Operationen und anstrengenden Rehamaßnahmen unterziehen musste. „In so einer Phase tut jede Unterstützung gut“, meint Helmut Schulte, der etliche Genesungswünsche von Schalker Anhängern erhielt. Einiges habe sich in seinem Leben geändert. „Durch eine solche Erfahrung bekommen viele Dinge einen anderen Stellenwert. Ich beobachte mich und meine Entscheidungen viel intensiver“, sagt Schulte, der glaubt, dass er gelassener und achtsamer geworden ist: „Das Gefühl, dass es von heute auf morgen zu Ende sein kann, ist eine Chance. Etwas, dass mich stärker gemacht hat.“
Die Pressemitteilung, dass Helmut Schulte ab März 2008 nicht mehr Sportlicher Leiter der Schalker Nachwuchsabteilung sei, kam überraschend. Andreas Müller: „Wir hatten zuletzt leider unterschiedliche Auffassungen über die Weiterentwicklung der Nachwuchsförderung, die letzten Endes zu der Trennung führten.“ Helmut Schulte kommentierte dies in der Reviersport so: „Der Zeitpunkt der Trennung mitten in der Saison hat mich selbst überrascht. Ich bin auch der Meinung, dass ich nicht großartig etwas falsch gemacht hätte. Als ich vor zehn Jahren mit meiner Tätigkeit auf Schalke angefangen habe, spielte die Nachwuchsarbeit gar keine Rolle. Inzwischen haben wir in Deutschland mit die besten Voraussetzungen, was sowohl die Infrastruktur, die der Verein zur Verfügung gestellt hat, als auch die sportlichen Erfolge betrifft.“
Back to the roots
Als neuer Sportchef des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli hat er unlängst einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben. Die Position des Sportdirektors übernimmt Schulte von Teamchef Holger Stanislawski, der die Stelle seit Mitte 2006 inne hatte und fast eineinhalb Jahre lang in Doppelfunktion fungierte. Schultes Aufgaben umfassen künftig die Planungen rund um die Profimannschaft, das Scouting und den Aufbau des Nachwuchsbereichs. Präsident Corny Littmann verbindet denn auch große Hoffnungen mit dem neuen Mann: „Mit dem Trainerteam, dem Nachwuchsverantwortlichen und Schulte als ‚Geschäftsführer Sport’ haben wir die perfekte Kombination gefunden. In Zukunft wird es kaum eine bessere Adresse für junge Spieler in Deutschland geben.“
Außer Schalke vielleicht.