Elversberg – Schalke 1:1, 19. April 2024
(dd) Nach vielen Jahrzehnten ging es mal wieder nach Ost-Frankreich, äh, ins Saarland. In Elversberg konnte man sowohl einen neuen Ort als auch einen neuen Ground besuchen. Dies spornte wohl auch etliche andere Schalker an, Karten für dieses Spiel zu bestellen. Laut Fanbetreuung wollten über 15.000 Fans ins kleine Stadion.
Typisch für ein Freitagabendspiel ging es wieder mit dem Brad-Mobil und dem Rolli-Ultra schon um 11 Uhr bei strömendem Regen los, der die gesamte Fahrt anhielt. Trotzdem ging es zügig durch die Eifel. Als wir die Schilder Richtung Luxemburg sahen, entschieden wir uns für einen kleinen Tank- und Shopping-Abstecher nach Wasserbillig in Luxemburg. Der Name des Ortes schien Programm zu sein, denn es gab reichlich Wasser von oben.
Da wir den Rolli-Ultra dabei hatten, kann der rasende Reporter nichts zu Bustransfer und Parkplatzproblemen berichten. Freundliche Polizisten und Ordner wiesen uns ohne Murren einen Rolli-Parkplatz zu, der nur 15 Meter vom Eingang entfernt war. Immerhin war es trocken, und so trennten sich unsere Wege: Ich ging in Richtung Gästeeingang, die anderen in Richtung Haupttribüne.
Der Einlass war sehr freundlich. Allerdings musste ich separat zur Fahnenkontrolle, um die „Wattenscheid ist königsblau“-Fahne kontrollieren zu lassen. Die Aufkleber störten die Ordner überhaupt nicht; im Gegenteil, sie fragten freundlich, ob sie welche haben könnten.
Das Stadion erinnerte irgendwie an einen Ground aus der ersten DFB-Pokalrunde, wo neben der Haupttribüne weitere Stahlrohrtribünen aufgestellt wurden. Hinter einem Tor war einfach nichts. Immerhin war die Sicht wesentlich besser als in Kiel, aber trotzdem frage ich mich, warum die Ultras in solchen Stadien ihre riesigen Schwenkfahnen mitschleppen müssen. Selbst ich, mit 193 Zentimetern Größe und auf den über den Stehplätzen befindlichen Sitzplätzen, hatte Mühe, eine Hälfte des Spielfelds zu sehen. Verwundert war ich auch, dass man allein im Stehplatzbereich des Gästeblocks bestimmt noch über 500 Leute hätte unterbringen können.
Das kulinarische Angebot bestand aus Bitburger, das in einem 0,5-Liter-Becher mit ELV-Logo für fünf Euro angeboten wurde. Allerdings sind schon 2,50 Euro Pfand eine Hausnummer. Zu essen gab es typisch für den Südwesten eine weiße und „rote“ Bratwurst und fürs Saarland auch typisch eine „Lyoner in a Weck“, die 4,50 Euro kostete und äußerst lecker war.
Was den Support angeht, ist dieser manchmal auch vom Heimverein abhängig. Die niedliche Fankurve der Elversberger spornte unsere „Gegengerade“ nicht gerade zu Höchstleistungen an. Selbst vor dem Spiel, als die Bergmannskapelle St. Ingbert zu unseren Ehren das Steigerlied spielte, hörte man nur uns Schalker mitsingen. Das bestätigte mir auch der Rolli-Ultra auf der Haupttribüne, der den Support dort als „Tennispublikum“ bezeichnete. Immerhin konnte dieser seine Fahne an der Eckfahne zur Haupttribüne befestigen.
Zum Spiel ist zu sagen, dass unsere Mannschaft nach dem Ausgleich versucht hat, das „Ding“ zu gewinnen, und nicht gemauert hat. Dabei hatten wir Marius im Tor, der uns vor einer Niederlage bewahrt hat.
Ich frage mich auch, was manche Schalker zu meckern haben. Wir haben gegen einen Gegner unentschieden gespielt, der St. Pauli die erste Heimniederlage beigebracht hat. Außerdem haben wir in den letzten sieben Spielen nur einmal verloren und kassierten nach dem 2:5-Debakel in Berlin weniger als einen Gegentreffer im Schnitt, und das gegen Gegner, die wesentlich höher stehen als wir.
Zurück ging es dann zügig, da das Stadion direkt an der Autobahn liegt, diesmal allerdings nicht durch die Eifel, sondern über die A48 und A61 nach Hause, wo wir gegen 1.20 Uhr ankamen.