Hannover – Schalke 1:0, 19. Oktober 2024
(dd) Hannover ist eines dieser Auswärtsspiele, bei dem Schalker fast immer an Karten kommen – so auch diesmal: 18.000 Königsblaue strömten ins Niedersachsenstadion.
Die Anreise mit der Bahn war allerdings ein Abenteuer für sich. Während der „Rolli-Ultra“ und sein Vater im ICE reisten, wollte ich es mal wieder „Old School“ versuchen – mit dem Deutschlandticket ab Wattenscheid. Abfahrt um 7.38 Uhr – zumindest laut Plan. Auf dem Bahnsteig erfuhren wir: Der Zug fährt gar nicht. Keine Ansage, keine Info in der App – einfach verschwunden.
Also umplanen: RE1 nach Hamm, dann RB nach Bielefeld, weiter nach Hannover – so der neue Plan. In Hamm war der Zug voll mit Schalkern, in Bielefeld erwartete uns sogar die Bundespolizei, die freundlich den Weg zum Anschluss zeigte. Leider fiel der Zug dann doch aus – Überraschung! Ersatzverkehr? Auch Fehlanzeige.
Am Ende ging es mit drei Schalkern aus Duisburg und Viersen im Taxi für 200 Euro zum Stadion – Premiere für mich nach 40 Jahren Auswärtsfahrten. Am Eingang nahm mir eine Ordnerin die Aufkleber aus der rechten Tasche ab, warum auch immer – die linke übersah sie, das Stadion war sowieso schon vollgeklebt.
Die UGE legte eine beeindruckende Choreo hin und stimmungsmäßig war es trotz allem ein starkes Auswärtsspiel. Leider schien das die Mannschaft nicht zu beeindrucken: Die ersten 75 Minuten ohne Kampf, Einsatz oder Spielidee. Am Ende stand ein schmeichelhaftes 1:0 – mit etwas Aufbäumen in der Schlussphase, aber insgesamt enttäuschend.
Auf dem Rückweg schloss ich mich netten Leuten aus Neubeckum an, was sich als Glücksgriff herausstellte. Denn mein ursprünglicher Mitfahrer aus Hattingen berichtete per WhatsApp: „Rückfahrt: 7,5 Stunden, alle Züge Richtung Pott ausgefallen. Schienenersatz auch. Fünfmal umgestiegen, drei Gleiswechsel, zwei Busse durch die Pampa. 22:30 Uhr zuhause. Hannover = Trauma.“
Warum man sich das antut? Ganz einfach: Weil’s Schalke ist. Und in zehn Tagen wartet schon Augsburg – gefolgt von Ulm. Mit dem „Unternehmen Zukunft“, wie die Bahn mal warb. Ironie aus.