Rumpelfußball

SSV Ulm – Schalke 0:0, 1. November 2024

(dd) Gerade mal 47 Stunden nach der Rückkehr aus Augsburg hieß es wieder: Biertasche packen, mit dem „Rolli Ultra “ samt Vater treffen und ab nach Ulm – diesmal „nur“ 23 Stunden unterwegs, in der Hoffnung auf sechs Punkte gegen die Aufsteiger Ulm und Regensburg. Die Fahrt verlief erstaunlich problemlos. Der Zugbegleiter begrüßte die Schalker mit „Glück auf“ und forderte sogar ein Steigerlied-Ständchen für eine Raucherpause in Darmstadt – und das, obwohl er aus der Stadt nördlich von Lüdenscheid stammte. 

In Ulm erkundeten wir die charmante Innenstadt, besuchten das Münster und zündeten dort – wie viele andere – eine Kerze für einen Sieg an. Im „Barfüßer“ mit eigener Brauerei testeten wir das Bier ausführlich, bevor es per Straßenbahn Richtung Donaustadion ging. 

Der Gästeblock war nur über eine Haltestelle weiter zu erreichen, wo sich unsere Wege trennten. Die Einlasskontrolle war locker, die UGE verkaufte Choreo-Schals für 5 Euro. Das Stadion selbst: Old School pur – Laufbahn, Tribünen mit Charme vergangener Zeiten. Der Einlass zum Block verzögerte sich, also gab’s unfreiwilligen Bierstand-Support mit furchtbarem Gold-Ochsen-Bier. Wenigstens war die rote Wurst top. 

Zur zweiten Halbzeit schaffte ich es endlich in den Block – leider zu einem Spiel, das diesen Aufwand nicht wert war. Kein Einsatz, keine Leidenschaft, null Konzept. Der Trainerwechsel war verpufft, offensiv ging unter van Wonderen gar nichts. Der wortlose Abschied der Fans sprach Bände. Nach dem Spiel traf ich noch einige Schalker und Ulmer in der „Bier-Akademie“, bevor es per Taxi zurück zum Bahnhof ging – man will ja nicht versehentlich auf der bayerischen Donauseite landen. Im Zug drehte sich natürlich alles um die katastrophale Leistung, bis uns die Müdigkeit einholte. 

In Frankfurt ging es dann auf „Empfehlung“ unseres Zugbegleiters in die „Moselstube“ – laut ihm ein perfekter Ort für Weihnachtsfeiern. In Wahrheit eine der derbsten Kneipen, die ich je betreten habe. Trotzdem herrschte Gastfreundschaft: Der „ Rolli-Ultra“ bekam einen Äppler mit Cola, ein Eintracht-Fan erzählte für zwei Pfeffis, wie er in Nordlüdenscheid sein Gebiss verlor – und wünschte uns ernsthaft den Wiederaufstieg. Respekt. 

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