(sw) Sandhausen oder Wolfsburg, Hauptsache wenig Fans. Das könnte sich mancher denken, wenn es um die Gegner in der zweiten Liga geht. Doch es gibt weitere Auswirkungen.
Was genau durch den Abstieg auf Schalke passieren wird? Das fällt in die Kategorie „Nichts genaues weiß man nicht“. Dennoch zeichnen sich einige Tendenzen ab. Etwa im Bereich Tickets. Diese werden günstiger. Das hat der scheidende Marketing-Vorstand Alex Jobst bereits im Februar der Funke-Mediengruppe berichtet. Tageskarten werden zwischen zehn und zwanzig Prozent günstiger, heißt es auf der Vereins-Website. Abhängig ist das vom gegnerischen Team. Bei attraktiven Paarungen ist der Rabatt niedriger als bei anderen Spielen. Zusätzliche Rabatte gibt es für Schalker unter 25 Jahren und Dauerkarten-Besitzer. Wer den Verein finanziell unterstützen will, der kann dennoch den Erstligapreis zahlen. Dieses Vorgehen wurde bei Twente Enschede bereits erfolgreich praktiziert. Wie viel Geld der Verein dadurch einnehmen wird ist unklar. Klar ist aber, dass das Stadion seltener ausverkauft sein wird. Selbst falls alle Schalke-Fans auch in der zweiten Liga treu in die Arena gehen: Der Gästeblock dürfte bei Spielen gegen Heidenheim oder Sandhausen kaum gefüllt sein. Zusätzlich ist nicht absehbar, wie lange uns das Coronavirus noch begleitet und Spiele vor Zuschauern gesetzlich verboten sind.
Welche Spieler auch in der kommenden Saison einen Vertrag haben, ist unklar. Laut Medienberichten können durch den Abstieg viele Spieler den Verein ablösefrei verlassen. Branchenüblich ist auch eine niedrigere Ausstiegsklausel im Falle des Abstiegs. Dadurch könnten dem Verein Einnahmen durch die Lappen gehen. Weiterhin hohe Ausgaben dürfte es durch Altverträge geben. So sollen etwa Sebastian Rudy und Ralf Fährmann auch in Liga 2 noch mehrere Millionen im Jahr erhalten, wie Focus beziehungsweise Transfermarkt.de berichten.
Viel Geld bringt auch das TV-Geld dem Verein, doch auch das sinkt in der 2. Liga. Profitieren würde der Verein allerdings davon, dass frisch abgestiegene Verein Zuschüsse erhalten. In der vergangenen Saison erhielt etwa Fortuna Düsseldorf das meiste Fernseh-Geld in der zweiten Liga: knapp 25 Millionen Euro. Die Internetseite fernsehgelder.de prognostiziert für Schalke in der kommenden Saison einen ähnlichen Beitrag. Laut der Seite hat der S04 in der abgelaufenen Saison noch deutlich über 50 Millionen Euro erhalten – also mehr als das Doppelte.
Finanz-Vorständin Christina Rühl-Hamers zufolge sei der Verein gewappnet, um ein Jahr zweite Liga zu überstehen. Gegenüber dem Kicker betonte sie, dass keine Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle eine Kündigung fürchten müssten – zumindest im ersten Zweitligajahr. Sie kündigte derweil auch „umfangreiche Kostensenkungsprogramme“ an. Was sich hinter der Management-Floskel verbirgt? Nun ja: „Nicht genaues weiß man nicht.“