Heute: Der BVB
… Karl-Heinz Riedle – einst Kopfballkönig und Herrscher aller Strafräume, heute abgestürzt in seinen finalen Straf-Raum: Der ehemalige Lazio-Star muß seinen Lebensabend als Dolmetscher bei einem Provinzclub in der Nähe von Lüdenscheid verbringen; hochdotiert, aber gebrochen.
SCHALKE UNSER:
Herr Riedle, erkennen Sie noch die Leute auf der Straße?
Riedle:
Ja gut, ich sach‘ mal, meine Sehkraft habe ich ja wenigstens noch.
SCHALKE UNSER:
Na schön, dann doch einfacher gefragt: Wie geht’s?
Riedle:
Ja gut, ich sach‘ mal: gut.
SCHALKE UNSER:
Trotz der Kritik an Ihrer Leistung?
Riedle:
Ja gut, ich sach‘ mal, das Dolmetschen für Rodriguez ist ja nicht meine gelernte Stammposition. Aber ich mache, was der Trainer sagt. Und den Kopf brauche ich dafür ja immer noch.
SCHALKE UNSER:
Wie sieht denn Ihre neue Arbeit aus?
Riedle:
Ja gut, ich sach‘ mal, ab und zu werde ich ja sogar eingewechselt, weil mich der Rodriguez von der Tribüne aus so schlecht hört. Und dann übersetze ich ja. Gar nicht so einfach, denn es sind ja 2 verschiedene Sprachen.
SCHALKE UNSER:
Also eine große Herausforderung?
Riedle:
Ja gut, ich sach‘ mal, mental schon. Und auch für die Psyche.
SCHALKE UNSER:
Auch weil Ihre ABM-Stelle für neun Millionen Mark Sie unter Erfolgsdruck setzt?
Riedle:
Ja gut, ich sach‘ mal, ich gebe mein Bestes.
SCHALKE UNSER:
Und was machen Sie, wenn Ihre ABM-Stelle ausläuft?
Riedle:
Ja gut, ich sach‘ mal, mit Jürgen Wegmann, meinem Berater, sach‘ ich mal, vielleicht eine Lotto-Toto Bauherrenmodell Bude für arbeitslose Philosophen und Übersetzer. Für sowas bietet das Umfeld gerade hier die allerbesten Voraussetzungen.
So oder so ähnlich wäre das Gespräch der SCHALKE UNSER-Mitarbeiter pic + mac mit Karl-Heinz Riedle verlaufen.