Der Computer ist schuld!

Diesmal: ein Computer, ­ Klaus Löw und der DFB

(pr) Computer sind was Feines. Besonders dann, wenn man damit halbwegs umgehen kann. Fast jeden Tag entdeckt man ganz viele tolle Funktionen und Einstellungen. Dadurch erhält man ganz viele Antworten auf Fragen, die man allerdings ohne Computer gar nicht hätte. Natürlich findet man dabei gleichzeitig auch wieder ganz viele neue Fragen.

Cover SCHALKE UNSER 34
SCHALKE UNSER 34

Auch Klaus Löw hat einen Computer. Der steht an seinem Arbeitsplatz in der DFB­Zentrale in Frankfurt und wird von ihm als Ersatz für seine gute alte Schreibmaschine genutzt. Klaus muss damit Briefe beantworten, er ist Referent beim Deutschen Fußball-Bund. Am liebsten beantwortet Klaus Beschwerdebriefe. Da hilft ihm sein Computer enorm, schließlich kriegen alle Empfänger sowieso die gleiche Antwort.

Vor kurzem hat Klaus schon wieder eine neue Funktion in seinem Textverarbeitungsprogramm gefunden: Jetzt kann er den Namen, unter dem der Text auf der eigenen Festplatte gespeichert wurde, auf dem Brief mit ausdrucken. Klaus weiß allerdings nicht, warum er jemandem mitteilen sollte, wo er den Text auf seiner Festplatte abgespeichert hat. Warum sollte sich jemand dafür interessieren? Vor einigen Wochen musste Klaus einen Brief von Maik und Barbara Findeisen beantworten. Die beiden praktizierenden St.­ Pauli-Fans hatten sich beim DFB schriftlich über die Benachteiligung ihres Klubs durch Entscheidungen diverser Schiedsrichter beschwert. Also hat Klaus den gleichen inhaltsleeren Standardantwortbrief genommen, den er immer für solche Briefe nimmt und hat diesen dann als Antwort nach Hamburg geschickt.

Jetzt hat Klaus Ärger. Und das nur, weil der Name der Datei unten auf dem Brief an die Findeisens mit ausgedruckt wurde: G:\Allgemein\Beschwerde\Formbrief\Antwort\Meckern.doc

Natürlich hat er den Brief, bevor er ihn unterschrieben und losgeschickt hat, nicht gelesen. Da hätten ihn die Kollegen ganz schön aufgezogen, wenn das rausgekommen wäre. Vor einem Jahr hatte ein Kollege in der Mittagspause im kleinen Kreis gebeichtet, dass er einige Antwortbriefe an Fußball-Fans heimlich gelesen hätte. Drei Monate lang war der das Gespött der ganzen DFB-Zentrale.

Andererseits versteht Klaus die ganze Aufregung nicht. Okay, die interne Dienstanweisung sieht vor, dass Antwortbriefe unbedingt auf den Laufwerken M: oder V: gespeichert werden müssen. Aber soviel Brimborium wegen so einer Kleinigkeit. Immerhin war der Dateiname doch fehlerfrei. Über die empörte Reaktion der Findeisens hat Klaus sich nicht besonders geärgert. Er konnte doch nicht ahnen, dass jemand den Brief wirklich liest. Das einzige, was ihn ärgert, ist, dass er immer noch nicht weiß, wie man diese Funktion wieder abschalten kann.