(doc) Man redet über Verletzungen, als ob man sie selbst schon gehabt hätte. Die Schwere der Verletzung wird ausdiskutiert und Prognosen über den Zeitpunkt der Wiedereinsatzfähigkeit des betroffenen Spielers werden direkt mitgeliefert. Fußballfans müssen heutzutage nicht nur Regelkundler und Börsianer sein, man erwartet von ihnen auch fundierte medizinische Kenntnisse, die über eine einfache Haaranalyse hinausgehen. Der SCHALKE UNSER-Hausarzt präsentiert daher in der Serie „Operier mir“ Nachhilfe für den angehenden Sportmediziner.
Neulich am Ende einer SCHALKE UNSER-Redaktionssitzung: Es ist Samstagmittag, die Redaktion hat mehrere Stunden an einem neuen Heft gearbeitet und in zwei Stunden beginnt das Spiel in der Arena. Die Redaktionsmitglieder kleiden sich um, damit man die Donnerhalle in gepflegtem Äußeren betreten kann. Trikots mit Aufdrucken verschiedener früherer Sponsoren tauchen ebenso auf wie Fanclub- und Retroshirts – nur kein Trikot mit unserem neuen Sponsor. Klarer Fall: Die Redaktionsmitglieder haben Stoffwechselprobleme.
Der Stoffwechsel umfasst alle Aufbau-, Abbau- und Umbauvorgänge, die im und am Körper vor sich gehen. Sie dienen der Erhaltung der Körpersubstanz sowie der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen.
Der Aufbau bezeichnet alle Prozesse im Stoffwechsel, bei denen körpereigene Proteine, Kohlenhydrate, Fette oder andere Körpersubstanzen entstehen. Beim Aufbau wird immer Energie verbraucht. Logisch.
Der Abbau bezeichnet alle Prozesse im Stoffwechsel, in denen Stoffe bzw. Substanzen abgebaut werden. Beim Abbau wird stets Energie gewonnen. Klar, Ausschüttung von Glückshormonen nach Spielende.
Stoffwechselprobleme werden auf vielfältige Art und Weise behandelt. Aderlass und Blutegel waren früher sehr beliebt. Und auch wenn diese Verfahren heutzutage nichts mehr mit der Brachialmedizin aus dem vorletzten Jahrhundert zu tun haben, ergab eine kurze repräsentative Umfrage unter den Redaktionsmitgliedern eine kollektive Verweigerungshaltung.
Aber auch neuere Behandlungsarten wie Infusionstherapie oder Diätetik stießen auf wenig Begeisterung, zumal diese mit einigen Umstellungen bei der Aufnahme fester und flüssiger Nahrung verbunden sind.
Und so haben wir den Redaktionsmitgliedern einfach geraten, auf eine Behandlung zu verzichten und mit dieser Art von Stoffwechselproblemen keine Probleme zu haben.