Laufshirts für Afrika

(pal) Südafrika, das ist doch das Land der WM 2010. Ja, aber die Fußballbegeisterung in dem Land ist auch abgesehen von dem Turnier größer als manch Deutscher vermutet. Bei der Versorgung mit Sportbekleidung hilft ein Schalker.

Watt macht man mit Laufshirts, die man bei Veranstaltungen als Give-Away bekommt? Eine Handvoll trägt man eventuell noch. Die meisten vergammeln jedoch im Schrank. Zum Glück flatterte ein Spendenaufruf von „Dauerläufer“ Kluti bei mir rein. Genau über das Problem hat er sich nämlich Gedanken gemacht und hatte auch schon eine Idee zur Umsetzung parat.

Der Plan: Die durch einen Spendenaufruf gesammelten Shirts von Läufern zu verteilen, an diejenigen, die es besser gebrauchen können. Die passende Gelegenheit fand sich vor einem Ultra-Lauf in Südafrika.In kurzer Zeit wurden unglaubliche 1800 Shirts gespendet. Da ein guter Wille allein nicht reicht, ist an dieser Stelle Vera Dwors vom „Südafrika Forum NRW” ins Spiel gekommen, die wiederum zu der Organisation „Shine Academia NPC” in Kapstadt Kontakt hat, und da wurde über Varkey George der Kontakt zum Sportverein „Rygate F.C.” gestrickt.

Bei mir war das Interesse an der Aktion dann so groß, dass ich beschloss, mit Vera und Kluti zu fliegen, um meine Koffer auch mit Shirts zu füllen, denn hier lag das Problem: Wir konnten gerade mal etwas mehr als 600 Shirts einpacken, dann war die Gewichtsgrenze der Koffer und des Handgepäcks erreicht.

In Kapstadt hat uns dann Cornelius Arnold von der Shine Academia in Empfang genommen. Er nahm sich die Zeit, uns ein paar Highlights der Gegend zu zeigen. An einem Dienstag war es dann so weit, die Shirts wurden an die Jungs von Rygate F.C. übergeben. Die Freude war groß und wir wurden neugierig gefragt, was da auf den Shirts abgedruckt sei.

Die Erklärung von uns war bei den Ruhrpott-Shirts logischerweise etwas ausführlicher als bei den Shirts aus München. Jeder durfte sich zwei raussuchen, mitnehmen und beim anschließenden Training gleich einweihen. Den Rest wird Corneliu nach und nach gerecht und vertrauensvoll verteilen.

Vor der Übergabe hatten wir noch die Gelegenheit, Eindrücke von dem größten der acht Townships, Khayelitsha, zu bekommen. Varkey und Cornelius besuchten mit uns dreien einen Kindergarten und eine Suppen-Küche vor Ort. Geschätzt leben hier über 1,5 Millionen Menschen auf engstem Raum. Möchte mir gar nicht ausmalen, wie man hier mit Corona gelebt hat. In dem Kindergarten, der von der Organisation unterstützt wird, wurden die ersten Shirts an die paar Mädels übergeben und mit den Kleinen wurde natürlich auch eine Runde gepölt.

Für mich bleiben nicht nur die Eindrücke vor Ort in Erinnerung, sondern auch die Gespräche mit Varkey und Cornelius, die wir in dieser Woche geführt haben. Noch zwei Anmerkungen, die restlichen 1200 Laufshirts werden nun an andere Organisationen vermitteln, die die Shirts dann in Afrika verteilen, und so werden noch mehr Sportler „glücklich” gemacht. Hier sind wir weiterhin dankbar für Vorschläge, es sind noch immer Shirts übrig.

Die Anzahl an nicht benötigten Laufshirts sollte dem einen oder anderen Veranstalter vielleicht mal zu denken geben: Könnte man die Laufshirts optional zum Lauf ab- oder dazubestellen, würde dies dabei helfen, den Verbrauch von Ressourcen bei der Herstellung zu begrenzen und die Umwelt zu schonen.

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