Auch mit belgischen Pommes kein Sieg 

Karlsruher SC – Schalke 3:0, 22. Oktober 2023

(mg) Es gibt wenig, wovor ein Schalker Angst hat, aber ein kleiner Gästeblock gehört definitiv dazu. Dennoch lässt er sich davon nicht abhalten, ein Spiel seines Vereins zu besuchen. Gleiches gilt für meine beiden Kumpels, mit denen ich zum Auswärtsspiel unseres S04 nach Karlsruhe reiste. Aufgrund zu geringer Auswärtspunktzahl meiner Kumpels hätte ich die Anreise nach Karlsruhe beinahe alleine antreten müssen. Doch zum Glück hat der liebe Gott ja den freien Kartenvorverkauf erfunden. So wurde für die beiden noch schnell jeweils eine Karte im Nachbarblock organisiert.

Nachdem wir unseren Fahrer in aller Frühe endlich genug genervt hatten, dass er sich bereit erklärte zu fahren, rollte der königsblaue Express aus dem Sauerland los. Knapp hinter Olpe gesellten sich dann zwei weitere Schalker zu uns. Die Fahrt verging wie im Flug. Immerhin hatte unser Verein mit einem neuerlichen Trainerwechsel wieder für einigen Gesprächsstoff gesorgt. Viel ist dabei aber nicht rumgekommen, wusste doch die gesamte Autobesatzung nichts über Karel Geraerts.  

Nach einem kurzen Frühstück auf einem Rastplatz ging es wieder auf die Autobahn. Dort regten wir uns ziemlich über einen Mercedes auf, welcher einfach partout den linken Fahrstreifen nicht freigeben wollte. Nach endlosen 04 Minuten konnten wir endlich überholen und hatten uns über niemand geringeren als unseren damaligen Sportvorstand Peter Knäbel echauffiert. Das Gelächter war riesig: „Die Mannschaft spielt, wie Peter Knäbel Auto fährt.“ Nachdem wir diesen Bremsklotz hinter uns gelassen hatten, verging die restliche Strecke wie im Flug und wir kamen überpünktlich am ausgewiesenen Gästeparkplatz an. 

Von außen hat sich der neue Wildpark definitiv verschlechtert: Nichts ist vom alten Charme mehr übrig. Man kann nicht unterscheiden, ob man in Augsburg, Hoffenheim oder Karlsruhe ist. Durch den provisorischen Gästeeingang ging es zügig ins Stadion. Dort angekommen kam die Frage auf, ob wir wirklich gegen den KSC oder nicht doch gegen die TSG aus Hoffenheim spielen. Das Stadion sieht von innen original aus wie dieser Betonklotz aus Sinsheim. Da können einem die Fans aus Karlsruhe schon leidtun.  

Wer jetzt sofort den Auswärtsblock aus Sinsheim vor Augen hat und wie katastrophal dieser ist, wird enttäuscht – in Karlsruhe hat man es geschafft, noch einen drauf zu setzen: So viele verschiedene Treppen und Aufgänge habe ich noch nie gesehen. Besser man hätte die alte Schüssel behalten. Die Zeit bis Spielbeginn verlief wie im Flug und ehe ich mich versah, begann das Spiel. Wobei man sich durchaus fragen kann, ob man von einem Spiel sprechen kann, wenn nur eine Mannschaft spielt. War man nach dem Paderborn-Spiel noch der Meinung, schlimmer ginge es nicht, wurde man doch eines besseren belehrt: Fabian Ernst hat sich bestimmt gefreut, auch in Karlsruhe wieder hundertfach zitiert worden zu sein.  

Nach 35 Minuten hatte dann auch der letzte Schalker keinen Bock mehr auf das, was auf dem Rasen passierte. Der Support wurde eingestellt und auch bis Spielende nicht wieder aufgenommen. Nach Spielende gab es von unserem Capo noch ein paar ”nette” Worte in Richtung Mannschaft, ehe man sich auf den Weg nach Hause machte. Nach solchen Spielen frage ich mich immer wieder, warum ich mir den Scheiß jede Woche antue, nur um nächstes Wochenende wieder da zu stehen und an den Sieg zu glauben. 

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