(SU) Eigentlich sollte hier ein Interview mit den ehrenamtlich engagierten Mitarbeitern der #STEHTAUF-Anlaufstelle folgen. Dann aber hatte Schalkes Medienabteilung ganz eigene Vorstellungen vom Inhalt und kürzte das Interview auf 57 Prozent herab. Und damit jeglichen lesenswerten Inhalt einfach weg.
Übrig bleiben sollte nur, dass es die Anlaufstelle gibt und was sie macht. Die Fälle, die wir angesprochen hatten, sollten im Interview bitte nicht auftauchen. Eine Entscheidung, die wir als Redaktion nicht nachvollziehen konnten: Alles war anonymisiert, Opferschutz – den wir absolut nachvollziehen – kein Problem in der ursprünglichen Fassung.
Wir können über die Gründe nur spekulieren. Sollten weniger die Opfer als der heile-Welt-Mythos auf Schalke geschützt werden? Eine Anlaufstelle gibt es, aber wir brauchen sie nicht, weil es keine Fälle geben darf? Die Pressestelle beruft sich dabei „in Teilen“ – was auch immer das heißen mag – auf „Leitfäden der Arbeit der #STEHTAUF-Anlaufstelle“. Einsehen konnten wir diese nicht.
Das, was von Interview übrig geblieben ist, hat wenig Lesewert für unsere Leser, so unsere Auffassung. Ein paar Seiten „Raum für Notizen“ hätten den größeren Mehrwert geboten. Von daher verzichten wir darauf, das Interview abzudrucken.
Wir wollen als Journalisten die Realität abbilden, keine Vereins-PR machen. Dafür sind andere zuständig, unabhängig davon, wie gut oder schlecht diese unser Handwerk verstehen.
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