Ragnarök

Lautern – Schalke 4:1, 26. Januar 2024 

(axt) Mit Arbeitsort in Mainz gestaltet sich eine Anreise nach Kaiserslautern einfach immer recht unkompliziert – mit dem Auto versteht sich. Da bedarf es auch keines Bahnstreiks, dass Bahnfahren keine Alternative ist: Lautern und die Landeshauptstadt sind zwar keine Autostunde voneinander entfernt, eine vernünftige Bahnverbindung zwischen beiden gibt es aber immer noch nicht. In Sachen „Öffentlicher Personen Nah- und Fernverkehr“ kann das Bundesland der Reben und Rüben immer noch nachlegen. 

Nachlegen kann Schalke aber auch, und zwar auf diversen, eher Positionen: Abwehrspieler, die Lautern im Schalker Strafraum ungestört agieren ließen, hatten ihren Anteil an dem frühen Gegentor (Ragnar Ache, 10.). Grund zum Jubeln hatten die Schalker dann zehn Minuten später, aber nur kurz: Bei seinem Tor stand Simon Terrode im Abseits. Danach dominierten weiter die Lauterer, Schalke zog es bisweilen vor – und deren Schüsse es eher über – das Tor.  

In der zweiten Halbzeit hatte dann der von vielen Fans ersehnte Darko Churlinov sein erneutes Debüt. Und brauchte dann nur sechs Minuten, um für den Ausgleich zu sorgen. Hier währte die Freude länger als bei Terrodes Nicht-Tor, aber auch nicht allzu lang: In der 59. traf Ache erneut, Filip Stojilkovic in der 67. Und Aaron Opoku dann noch in der 70. Leute, Corona interessiert offensichtlich niemanden mehr, man muss keine anderthalb oder gar drei Meter Abstand von den Mitmenschen halten, schon gar nicht von den Gegenspielern. Nach dem Spiel sollen auch einige aus dem Team getobt haben – etwas zu spät, aber hoffentlich ziehen alle daraus eine Lehre für die nächsten Spiele gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit.  

Zu Beginn des Spiels hatten die Ultras Gelsenkirchen noch für eine eindrucksvolle Choreografie gesorgt: Sie ließen einen gigantischen Schalke-Wimpel als Blockfahnenmotiv herunter – offensichtlich, ohne dabei irgendwelche „Problemfenster“ zu behindern. Schade, dass das auf Schalke so einfach nicht mehr geht. Zudem hüllten sie alle mitgereisten Auswärtsfans in blaue und weiße Regenponchos. Doch mit dem dritten Gegentor endete dann jeder organisierte und nicht-organisierte Support. Viele Fans verabschiedeten unser Team mit „wir ham die Schnauze voll“-Gesängen. So hatte sich Darko seinen Einstand sicher nicht vorgestellt. 

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