Rudolf „Rudi“ Schonhoff

„Heute sind die Spieler ja bei Netflix“

(sw/rk) Zu Beginn des Interviews schiebt unser Gast einen Zeitungsartikel rüber und zitiert den U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz: „Vielen jungen Spielern fehlt es an einer gesunden Selbsteinschätzung.“ Unser Interviewgast ist Rudolf „Rudi“ Schonhoff, heute 67 Jahre alt. Rudi hat 17 Jahre aktiv für den FC Schalke 04 bei den Knaben, den Schülern, der Jugend und auch den Senioren gespielt, hierbei allerdings nur zwei Pflichtspiele in der ersten Liga absolviert.

SCHALKE UNSER:
Du hast schon früh in der Jugend für Schalke gespielt. Wie kam es dazu?

RUDI SCHONHOFF:
In der WAZ wurde jüngst ein zehn Jahre alter Junge aus Herne gefragt, was er denn mal werden möchte. „Ich möchte später mal Fußball-Profi werden“, war seine spontane Antwort. Und auf die Frage, für welchen Verein er denn am liebsten kicken würde, gab er zur Antwort: „Puh, das ist schwierig. Das kann mein Vater entscheiden, wenn er mein Berater wird.“ Traurig. Früher war das anders.
Ich selbst war schon früh Schalke-Anhänger. Das Marketing steckte bei den Vereinen ja noch in den Kinderschuhen, es gab auch nur wenige Jungen, die über einen wirklichen Lederball verfügten. Ich hatte aber schon eine Fahne, die symbolisieren sollte, dass ich Anhänger des FC Schalke 04 war. Die hatte mein Vater gefertigt; sie begleitete mich zu allen Spielen.

Auf unserem Hinterhof in Bismarck, der sich hinter mehreren Häusern erstreckte, spielten wir zumeist mit viel kleineren Bällen auf provisorische Tore. Als wir an einem Nachmittag Ende September 1962 mal wieder dem Ball hinterher jagten, wurden vier zehnjährige Jungs offenbar gleichzeitig von einem Geistesblitz getroffen. Wir wollten unser Können nun endlich unter Beweis stellen. Bei einem Verein. Beim FC Schalke 04 natürlich.

So haben wir uns spontan auf den Weg gemacht: der Karl, der Hans-Jürgen, der Helmut und ich, der Rudi. Wir gingen zur Glückauf-Kampfbahn. Da trainierten ein paar Jungs und es lief dort auch ein Übungsleiter rum. Es war aber alles ziemlich chaotisch, irgendwie liefen alle durcheinander und es waren auch keine Tore aufgestellt. Der Trainer kam auf uns zu und fragte, ob wir auch mitmachen wollen. Klar wollten wir. Wie sich dann herausstellte: Der Übungsgruppenleiter war niemand geringeres als Berni Klodt, der vier Jahre vorher noch Kapitän der Schalker Meistermannschaft war und hier Talente sichtete. Wir überstanden das Training mit Erfolg und durften zum nächsten Training kommen.

Nach dem zweiten Training meldeten wir uns beim FC Schalke 04 an. Da konnte ich noch nicht ahnen, dass ich 17 Jahre lang für Schalke spielen werde, in der Jugend Kapitän bin, dort zusammen mit Bodo Menze und Peter Ehmke kicke und später sogar neben Norbert Nigbur, Tanne Fichtel, Rüdiger Abramczik, Klaus Fischer und anderen auf dem Platz stehe.

Geldmarken-Heftche


SCHALKE UNSER:
Von der Jugend ging es dann später zu den Senioren.

RUDI SCHONHOFF:
Im September 1970 hatte ich mir beim Betriebssport das Radiusköpfchen im Armgelenk gebrochen. Ich bekam einen Gips, Fußball und Arbeit hatten sich erst einmal erledigt. Zehn Tage, bevor mir der Gips abgenommen werden sollte, traf ich zufällig Peter Ehmke. Er redete auf mich ein, dass ich zum Training kommen solle, es würde in der A1-Jugend des FC Schalke 04 an Abwehrspielern mangeln.

Ich sagte, „du bist gut, guck mal hier“, und zeigte ihm den Gips. Der sagte einfach: „Lass dir den doch abnehmen.“ Tja, was macht man nicht alles, wenn man fußballverrückt ist? Am nächsten Tag bin ich ins Krankenhaus gegangen und gab vor, dass ich in der Berufsschule schriftliche Prüfungen abzulegen hätte. Hierzu müsste mir der Gips abgenommen werden. Und am nächsten Tag stand ich dann auf einem Nebenplatz der Glückauf-Kampfbahn, wo mir der Trainer der A-Jugend, Camillo Forstkamp, zu verstehen gab, dass er für das Derby gegen STV Horst am kommenden Sonntag mit mir planen würde.

SCHALKE UNSER:
Warum bist du dann doch nicht Fußball-Profi geworden?

RUDI SCHONHOFF:
Ich hatte insgesamt vielleicht dreimal die Möglichkeit, bei den Profis einzusteigen. Nach dem Ende der Saison 1970/71 hatte man mir angeboten, ich könnte halbtags trainieren und die andere Hälfte eine Ausbildung bei „Sport Sepp“ machen, einem Sportgeschäft in Gelsenkirchen, mit dem Schalke auch viel zusammen machte. Zu der Zeit war ich aber schon im zweiten Ausbildungsjahr als Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Und dann hatte ich noch ein weiteres Handicap: Bis zu meinem 21. Lebensjahr habe ich beim Fußball noch eine Sportbrille getragen, sogar noch bei den Senioren in der Landesliga.

1975/76 hab ich dann nochmal die Chance bekommen. Das war an einem Donnerstag, ich war im Betrieb und nachmittags um drei Uhr ging das Telefon, da rief der Hans Hörstermann von der Geschäftsstelle an und sagte: „Hör mal, Rudi, wann hast du Feierabend?“ – „Ja, weiß ich nicht, vier Uhr vielleicht.“ – „Kannste dann sofort mit nach Warendorf fahren?“. Ja, ich sag „Was ist denn in Warendorf?“ – „Da ist die Mannschaft im Trainingslager und einige liegen wohl flach.“ Der Max Merkel war seinerzeit Trainer und Friedel Rausch sein Co-Trainer.

SCHALKE UNSER:
War das für dich nicht total unwirklich?

RUDI SCHONHOFF:
Absolut. Ich wurde dann nach Warendorf in eine Turnhalle gebracht und da waren dann alle meine Idole. In der Ecke lag Stan Libuda, da guckst du hin und denkst nur, „das ist jetzt nicht wahr“. Heute sind die Spieler ja alle bei Netflix, oder wie das heißt, quasi zum Anfassen. Als Spieler waren meine Vorbilder Rolf Rüssmann und Klaus Fichtel. Und Manni Kreuz, den ich in den 60er Jahren schon als Balljunge in etlichen Spielen gesehen hatte und der später bei den Amateuren mein Trainer wurde. Es war für mich unfassbar, jetzt auf einmal neben denen auf dem gleichen Platz zu stehen.

Ja, und dann hab ich Donnerstagnachmittag das Testspiel gegen Warendorf gemacht, Freitag hab ich für die Amateure gespielt, Samstag sollte ich dann auch bei den Profis mitmachen, die hatten Saisoneröffnungsspiel gegen Slavia Prag. Da saß ich erst auf der Bank, Friedel Rausch wollte mich aber schon nach 18 Minuten beim Stand von 0:2 einwechseln. Ich weiß noch, wie ich zum Friedel gesagt hab: „Mensch, Friedel, hast du denn keinen anderen?“, ich hatte ja schließlich auch schon die beiden Tage zuvor gespielt. Friedel sagte dann nur: „Mach dich warm jetzt!“ Ich habe dann durchgespielt, das Match ging 4:4 aus und Norbert Elgert hatte als 18-Jähriger sein erstes Spiel gemacht; er traf auch zweimal genauso wie Klaus Fischer.

Und jetzt kommt es: „Rudi, hast du morgen auch nochmal Zeit? Wir spielen dann das Rückspiel gegen Slavia Prag. In Herford. Morgen vormittag.“ Da hab ich das ganze Spiel durchgespielt, weil Rolf Rüssmann und Uli van den Berg beide verletzt waren. Mein Gegenspieler war Robert Segmüller, Torjäger der Tschechoslowakei, und wir haben 1:1 gespielt. Montags hab ich dann noch für die Firma gespielt und am Dienstag trainiert. Dann war ich auch erstmal platt.

SCHALKE UNSER:
Und dann durftest du sogar mit nach Wien reisen.

RUDI SCHONHOFF:
Dann lag nach dem ersten Saisonspiel und der 1:4-Niederlage in Hamburg montags wieder ein Zettel auf meinem Schreibtisch: „Bitte Schalke zurückrufen.“ Die konnten mich ja immer nur auf der Arbeit erreichen. Zu der Zeit wohnte ich noch zu Hause bei meinen Eltern und wir hatten gar kein Telefon. Dann hatte ich wieder Hans Hörstermann am Apparat: „Hör mal, Rudi, wir fliegen morgen nach Wien und es wäre schön, wenn du Zeit hättest.“ Das musste ich dann erstmal mit dem Arbeitgeber klären, ging aber klar. Also am nächsten Tag ab zum Flughafen. Und da hat der Charly Neumann erstmal die Zollbeamten frisch gemacht. Die wollten Bernd Thiele nicht einreisen lassen, weil er seinen Pass vergessen hatte. Charly hat das alles geklärt und den Zollbeamten gesagt: „Wir bringen den schon wieder mit, wir brauchen den ja noch.“ Herrlich.

Im Hotel in Wien hatten wir ein Viererzimmer: Mutibaric, Abramczik, Thiele und ich. Ich habe erst einmal gefragt, ob es auch sowas wie eine Siegprämie gibt: „Ja, wir bekommen 500 Mark, wenn wir gewinnen.“ Im Stadion bekam ich die Durchsagen mit: „Mit der Nummer 9 Hans Krankl!“ Und Max Merkel sagte zu mir: „Auf den musst du aufpassen!“ Ja, hab ich dann auch 90 Minuten gemacht. In der Halbzeit wurde Nigbur ausgewechselt und der Mutibaric kam rein. Dadurch hab ich 250 Mark verloren, denn nach der 2:0-Führung haben wir dann nur 2:2 gespielt. War jetzt nicht das Wichtigste, aber schon schade.

Ede Lichterfeld, unser damaliger Betreuer, sagte auf dem Rückflug zu mir: „Ich hab mit Günter Siebert gesprochen, du kriegst einen Vertrag.“ Ich sagte: „Ede, wie soll das gehen? Ich hab einen Beruf. Ich kann gern etwas mehr trainieren, wenn ihr wollt, aber mehr geht nicht.“ Ich hab mich damals wohl schon richtig eingeschätzt. Ich war sicher guter Durchschnitt, habe auch bei den Einsätzen in der ersten Mannschaft immer gute Kritiken bekommen, aber Vollprofi zu werden, das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich wollte für Schalke 04 spielen und wieviele Vertragsamateure hat es innerhalb kürzester Zeit zu anderen Vereinen gezogen? Geschafft haben es relativ wenige aus dem Nachwuchs. An Rüssmann und van den Berg wäre ich in dieser Phase auch nicht vorbeigekommen, auch wenn ich zu der Zeit schon Kontaktlinsen trug und mir die Brille nicht mehr im Weg war.

SCHALKE UNSER:
Wie kam es zu deinem ersten Bundesligaspiel?

RUDI SCHONHOFF:
Co-Trainer Friedel Rausch hatte mich zum nächsten Ligaspiel gegen Duisburg in den Kader berufen. Da war vorher noch ein kurzes Trainingslager in Flaesheim. Als ich dort ankam und in die Vereinsgaststätte ging, saß dort schon Trainer Max Merkel, der mich begrüßte: „Ach, da bist’ ja, hast schon was ‘gessen? Kann ich dir empfehlen: Rehrücken mit Preiselbeeren.“ Unglaublich. Aber musste ich dann ja essen, wenn der Trainer das sagt.

In der Kabine bekam ich dann das Trikot mit der 4, das hieß, ich war mit dabei. Aber es gab keine Teambesprechung. Ich konnte mir nur zusammenreimen, dass ich wohl gegen Rudi Seliger spielen sollte. Ich habe die vollen 90 Minuten gespielt; das Spiel haben wir 5:1 gewonnen.

Bei einem anderen Spiel gegen Rot-Weiß Essen war ich zwar auch im Kader, wurde aber nicht eingewechselt. Das bleibt mir aber trotzdem noch in Erinnerung: Damals spielte dort Horst Hrubesch, er war da schon als „Kopfballungeheuer“ bekannt und wir wussten aber nicht, ob der in der Aufstellung steht.

Da bin ich einfach in die Kabine bei Rot-Weiß Essen rein, bis hinten durch, da kannte ich noch den Hartmut Huhse, der früher bei Schalke war und fragte den: „Hallo Hartmut, wie sieht’s aus bei dir, spielst du?“ – „Nein, ich spiel heute nicht.“ – „Und hömma, spielt der Hrubesch denn?“ – „Nein, der spielt auch nicht.“ Ich sag: „Alles klar, Danke.“ Dann bin ich wieder raus aus der Kabine und hab zum Friedel Rausch gesagt: „Der Hrubesch spielt heute nicht.“ – „Wie?“ – „Ja, ich hab da mal eben nachgefragt.“ Das Spiel ging 0:0 aus, aber es war ein tolles Erlebnis, den Willi „Ente“ Lippens beobachten zu können. Genial, was der gemacht hat, wie der mit den Knien fast den Boden berührt hat.

SCHALKE UNSER:
Mit dem Profifußball ging es dann aber nicht weiter.

Cover SCHALKE UNSER 101
SCHALKE UNSER 101

RUDI SCHONHOFF:
Ich habe, wie gesagt, mein Hauptaugenmerk auf den Beruf gelegt. 1975, als ich nur hätte ja sagen zu brauchen, hatte ich grad eine neue Wohnung in Wattenscheid bezogen und das Glück kurz darauf eine Außenstelle in Düsseldorf zu übernehmen. Meine Frau studierte zu der Zeit in Düsseldorf. Viermal die Woche trainieren und am Wochenende noch Wettkämpfe, das konnte ich mit dem Beruf gar nicht mehr vereinbaren. Ich hatte auch nicht solche Chefs, die mich dafür komplett freigestellt hätten. Hinter meinem Rücken hat die SG Wattenscheid 09 wohl einen Versuch unternommen, mich in die zweite Bundesliga zu locken, aber dieses Ansinnen hat man von Schalker Seite gar nicht erst an mich herangetragen. Hans-Günter Bruns hat man anschließend verpflichtet.

Nach diesen Einsätzen brauchte man mich aber auch nicht mehr, weil die Verletzten wieder zurückkamen. Ich habe weiter bei den Amateuren gespielt. Aber 1978 waren Fischer, Abramczik und Rüssmann bei der WM in Argentinien, bei Schalke waren wieder einige verletzt und ich sollte mit zu einem Turnier nach Spanien fliegen. Nach Badajoz an der Grenze zu Portugal ging es gegen Espanyol Barcelona.

Die Turnierverpflichtung hatte noch der frühere Manager Emil Östreicher eingestielt. Das glich aber irgendwie mehr einer Saisonabschlussfahrt. Wir sind nach Madrid geflogen und hatten nochmal sechs Stunden Busfahrt. Mit Aki Lütkebohmert, Jürgen Sobieray und Norbert Dörmann habe ich während der gesamten Busfahrt Karten gespielt. In Badajoz angekommen haben sich dann einige Spieler in der Stadt umgesehen, andere wiederum haben sich im Hotel aufgehalten. Bei unserer Rückkehr trafen wir im Hotel auf die Kremers-Zwillinge: „Wo wollt ihr hin?“ Danach ging’s auf einem Zimmer weiter; wir haben immer „Klammern“ gespielt und nicht gepokert, wie man allenthalben vermuten würde. Und wir haben uns mit Getränken aus der Bar versorgen lassen, die Kartons wurden mit Trikots ausgestopft, damit die Flaschen nicht so klirrten. Das Ganze ging bis morgens früh.
Als ich irgendwann zu meinem Bett gegangen bin, lag da schon ein Mitspieler drin. Den Name möchte ich mal besser nicht nennen. „Würdest du bitte mein Bett frei machen?“ – „Wieso?“ -“Ich möchte hier schlafen.“ – „Und wo soll ich schlafen?“ – „Du hast ein Bett und das ist jetzt frei. Wo das ist, weiß ich auch nicht. Das wirst du aber finden.“ Wir hatten nämlich den ganzen Flur für uns.

Am nächsten Tag stand in der lokalen Zeitung: „Schalke 04 – mehr Touristen als Fußballer.“ Pedro Aguilar, auch ein Vertragsamateur, der mit dabei war, der konnte Spanisch und den hatte man beim Frühstück gefragt, was in der Zeitung steht. Er hat das dann aber dem Betreuerteam absichtlich falsch übersetzt, um Stress zu vermeiden.

SCHALKE UNSER:
Zu den Kremers-Zwillingen hast du noch eine andere Anekdote auf Lager.

RUDI SCHONHOFF:
Früher gab es vor dem Kanal in Gelsenkirchen die Kneipe „Zum Hafen“. Wir waren da oft in der Mittagspause zum Essen. Der Wirt Richard Stein sprach mich an, dass ich doch die Kremers-Zwillinge kennen würde. „Kannste nicht mal nach dem Training mit den Beiden hier vorbei kommen? Ich hab doch dieses lebensgroße Star-Poster aus dem Kicker hier hängen, da brauche ich von den beiden noch eine Unterschrift drauf. Das hab ich an der Wand kleben und kann ich nicht mehr abnehmen, die müssten also schon vorbei kommen und das hier unterschreiben.“

Ich sagte: „Richard, ey, du hast Nerven.“ Naja, nach dem Spiel in Wien bin ich mit den Beiden da hin. Wir machen die Kneipentür auf, die ganze Bude voller Rentner: „Helmut! Erwin! Was macht ihr denn hier? Was wollt ihr trinken?“ Mir tat das in der Seele weh, ich sagte mit etwas Nachdruck: „Richard, wo ist das Poster?“ Das könnt ihr euch nicht vorstellen. Das Poster hing über der Treppe, die runter zu den Toiletten führte. Da war so ein Stahlgeländer, auf die die drauf klettern mussten, sich mit einer Hand abstützen und mit der anderen das Autogramm geben. Ich hab da nur gestanden und wollte im Boden versinken. Als wir dann wieder draußen waren, fragten die beiden mich: „Hast du noch so ‘nen Freund?“

SCHALKE UNSER:
Apropos Autogramme. Hast du auch Autogrammkarten?

RUDI SCHONHOFF:
Das ist der pure Wahnsinn. Ich hab noch im letzten Jahr Autogrammwünsche bekommen. Da schreiben die: „Meine Frau, meine Tochter, mein Sohn und ich natürlich auch, wir sind alle große Verehrer von ihnen.“ Nach 44 Jahren! Das ist ja völlig absurd. Aber einer, der hat mir sogar selbst produzierte Autogrammkarten zugeschickt. 26 Stück hat er dem Brief beigelegt, eine könnte ich behalten. Den Stift, mit dem ich unterzeichnen sollte, hatte er auch beigelegt, den sollte ich aber wieder mit den unterzeichneten Autogrammkarten zurückschicken. Der Brief war geschrieben wie eine Arbeitsanweisung. Ich sollte „schön groß“ signieren und „möglichst nicht ins Gesicht schreiben“. Mir ist schon klar, dass der die Dinger wahrscheinlich bei E-bay vertickt hat, hab ich kein Problem mit. Aber ich sag mal so: Wahrscheinlich ist mein Autogramm wirklich viel mehr wert als das von Klaus Fischer, einfach weil es viel seltener ist.

SCHALKE UNSER:
Lieber Rudi, vielen Dank für das Interview und alles Gute. Glückauf.

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