(mg) Schalke ist Spitzenreiter – allerdings nur darin, besonders häufig nicht am Samstagnachmittag, sondern -abend spielen zu dürfen.
Mannschaft | Anzahl Einzelspiele | Mehrere Spiele parallel |
Schalke | 16 | 9 |
Bayern | 14 | 11 |
Nordlüdenscheid | 15 | 10 |
Leipzig | 10 | 15 |
Leverkusen | 13 | 12 |
Wolfsburg | 7 | 18 |
Hoffenheim | 8 | 17 |
Frankfurt | 12 | 13 |
Mainz | 9 | 16 |
Union | 15 | 10 |
Hertha | 11 | 14 |
Gladbach | 17 | 8 |
Köln | 16 | 9 |
Augsburg | 8 | 17 |
Bremen | 11 | 14 |
Stuttgart | 8 | 17 |
Bochum | 6 | 19 |
Freiburg | 12 | 13 |
Sonntag ist der Tag des Herrn oder auch einfach nur der Tag, um seinen Rausch von der Party am Vorabend auszuschlafen. Eben dieser Vorabend, Samstagabend, ist dafür da, um mal richtig die Sau rauszulassen und den Stress der vergangenen Woche komplett hinter sich zu lassen. Beides ist aber nicht dafür geschaffen, um quer durch die Republik seinem Herzensverein hinterher zu reisen und sich ein Fußballspiel anzugucken.
Doch wie es die DFL will, haben gerade Traditionsvereine mit einer großen Anhängerschaft genau dieses Problem. Die Traditionsanstoßzeit am Samstag um 15.30 wird immer mehr den kleineren Clubs beziehungsweise Retortenvereinen vorbehalten. Nachdem die DFL im vergangenen Jahr die Spieltage bis zum 25. Spieltag terminiert hatte, wollten wir es genauer wissen und durchstöberten die Statistiken zu den Anstoßzeiten der einzelnen Vereine in der Bundesliga.
Der FC Schalke 04 ist zusammen mit Vereinen wie Köln, Gladbach, Bayern oder Dortmund einfach zu attraktiv für Samstag 15.30 Uhr. Die Fans sind bekloppt genug, auch zu allen anderen Anstoßzeiten ihrer Mannschaft zu folgen. Außerdem lassen sich Spiele mit vollen Stadien besser vermarkten als Spiele, in denen man eher das Gefühl hat, auf einer Beerdigung zu sein als in einem Fußballstadion.
Man unterscheidet grob zwischen zwei Arten von Anstoßzeiten, sogenannte „Einzelspiele”, bei denen nur ein Spiel zeitgleich stattfindet und den Anstoßzeiten, zu denen mehrere Spiele parallel stattfinden. Bei mehreren parallelen Spielen hat der Zuschauer die Qual der Wahl, was er gucken möchte. Wenn allerdings nur ein Spiel läuft, entfällt diese Wahl und er muss nehmen, was er bekommt. Da stellt sich dann nur die Frage: Einschalten oder nicht? Bei Spielen wie Wolfsburg gegen Hoffenheim dürfte diese Wahl nicht schwer fallen.
Wenig verwunderlich haben Gladbach (17), Schalke (16), Köln (16), Union (15) und Dortmund (15) die meisten „Einzelspiele” in der bisherigen Saison. Bei Köln und Union muss allerdings erwähnt werden, dass beide international in der Euro League beziehungsweise Conference League spielen und somit häufig sonntags ran müssen. Doch gerade bei Schalke und Gladbach kommt die Frage auf, warum beide so viele „Einzelspiele” bestreiten müssen.
Gladbach spielt nicht international und Schalke ist weiter weg vom internationalen Geschäft als Katar von den Menschenrechten. Immerhin spricht es für die Attraktivität beider Vereine innerhalb der Bundesliga und der Wichtigkeit bei der Vermarktung. Schalke darf sich sogar Spitzenreiter in der Kategorie der „Top-Spiele” nennen. Wobei der Begriff mit Schalker Beteiligung natürlich etwas irreführend ist. Andersrum ist es wenig verwunderlich, dass die meisten parallel stattfindenden Spiele von den eher als unattraktiv anzusehenden Klubs bestritten werden. Die Bochumer (19) führen dabei vor Wolfsburg (18), Augsburg (17), Hoffenheim (17) und Stuttgart (17) die Liste an. Keiner dieser Vereine hat auch nur annähernd die Strahlkraft von Schalke, Gladbach oder Köln.