„Angepasste Cateringpreise“

Gesagt, getan: Da war Schalkes neuer Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann aber schnell: Kaum hatte er in einer Pressekonferenz verkündet, man prüfe, ob man die Inflation bei Speisen und Getränken im Stadion weitergeben wolle, passierte das auch direkt. Und zwar nicht zu knapp.

Eine nicht repräsentative Umfrage in der persönlichen X-Bubble (früher bekannt als Twitter, davor als „the symbol“ und davor als „Prince“) ergab: Die meisten haben dafür sogar Verständnis. Die Inflation schlägt nun einmal auf Schalke zu. Nicht nachzuvollziehen aber ist, warum Wasser jetzt auf einmal 4,20 Euro kosten soll. Wie wäre es denn, so der Vorschlag, mit Trinkwasserbrunnen mit Leitungswasser für lau in der Arena? Wenn dem dann nicht Cateringverträge oder Hygienevorschriften entgegenstehen. Immerhin, auf dem Vereinsgelände ist das möglich.
Apropos „Catering“: Schlimmer konnte man die Mitteilung auch nicht formulieren. Die „Cateringpreise“ wurden also „angepasst“. Wir haben keine Ahnung, wie viel das Catering mit seinem Personal etc. kostet, teurer werden aber Bier, Bratwurst, Softdrinks und so weiter. Und wann genau Marketingsprachverhunzer sich überlegt haben, dass Menschen so doof sind, dass sie „angepasst“ niemals nie nicht als „teurer“ verstehen, wird wohl ein ewiges Geheimnis sein. Man hätte es auch gerne einfach „Preiserhöhung“ nennen dürfen. Verschaukeln können wir uns alleine.
Und eine Frage bleibt offen: Hatte Matthias Tillmann das schon im Kopf, als er auf der Pressekonferenz ankündigte, das „zu prüfen“? Oder hat er schnell gehandelt? Bleibt er bei wichtigeren Themen auch so entscheidungsstark? Es gäbe da noch einiges zu erledigen.