Konsequenter gegen Rechts!

Cover SCHALKE UNSER 96
SCHALKE UNSER 96

Der FC Schalke 04 unterstützt die jüdische Gemeinde in Gelsenkirchen und stellt sich gegen Antisemitismus. Gut so! Aber leider bleibt der Verein letzten Endes inkonsequent.

„Wir dürfen nicht aufhören, den Menschen und Gelsenkirchen immer wieder zu zeigen, dass wir mit Schalke 04 freundschaftlich an eurer Seite stehen“, sagte Peter Peters bei einem Besuch der jüdischen Gemeinde, kurz nachdem dort wieder Scheiben eingeworfen worden waren. Schalke schreibt dazu auf seiner Homepage: „Für Peters ist völlig klar: Umso wichtiger sei es, sich zu engagieren und gemeinsam gegen Antisemitismus zu stellen.“

Und doch bleibt ein schaler Beigeschmack. Ungestraft durften nämlich Menschen mit bekennender Nazi-Kleidung durch die Arena laufen und sich feiern. Das Ganze auf dem Konzert der „Böhsen Onkelz“ dort. Das ist auch nicht etwa etwas anderes, nur weil es sich um ein Konzert, nicht um ein Fußballspiel gehandelt hat. Die Stadionordnung der Arena verbietet grundsätzlich bei allen Veranstaltungen „gewaltverherrlichendes, rassistisches, fremdenfeindliches, antisemitisches sowie rechts- und linksradikales Propagandamaterial“. Offen die bekannte Nazimarke „Thor Steinar“ durch unser Stadion zu tragen, ist auch bei einem Konzert inakzeptabel.

Auf Schalkes Homepage findet man eine Übersicht über „verbotene und unerwünschte rechte Symbole, Codes und Abzeichen“. „Als Abteilung Fanbelange möchten wir gemeinsam mit dem Schalker Fanprojekt sowie den Fanorganisationen Aufklärungsarbeit leisten und über verbotene Zeichen, Bands und Marken informieren, die oftmals nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar sind. Sollten euch diese Symboliken im Stadion auffallen, bitten wir darum, dass ihr euch an den Ordnungsdienst wendet.“ Dort findet sich auch: „Thor Steinar“. Beim oben genanntem Konzert hat das die Security nicht gestört, wie uns mehrere Fans glaubhaft versichert haben.

Bei Sonderveranstaltungen ist zwar nicht der Verein der Hausherr, aber seine Tochterfirma. Die „FC Schalke 04 Arena Management GmbH“ trägt nicht nur die Bezeichnung „Schalke“ im Namen. Sondern sie ist so eng mit dem Verein Schalke verquickt, dass man Informationen und Service nur über den Verein bekommt. Da sollte man doch meinen, dass die Schalker Werte hier nicht weniger zum Tragen kommen.

Deshalb: Antisemitismus und Rechtsextremismus gehören verurteilt. Auch bei Konzerten in der Arena. Schließlich ist es wichtig, sich zu engagieren und sich gemeinsam gegen Antisemitismus zu stellen. Immer, überall und vor allem im eigenen Wohnzimmer.

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